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Aus einer Pressemitteilung der Deutschen Endoprothesenregister gGmbH mit Sitz in Berlin geht hervor, dass das Bundesgesundheitsministerium (BMG) ein neues gesetzlich vorgeschriebenes Implantateregister für den künstlichen Gelenkersatz in Knie und Hüfte plant. Die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC) warnt aber vor einem neuen Register mit neuer Behörde, das wohl zukünftig auf die Expertise des EPRD (Endoprothesenregister Deutschland) verzichten will; auch auf zwei Millionen freiwillige Datensätze der 750 angeschlossenen Kliniken, die ihre Daten in den letzten zehn Jahren, seit Gründung des EPRD, freiwillig zur Verfügung gestellt haben.  

Das zweitgrößte Register Europas für Hüft- und Knieendoprothetik verfügt über eine Menge an Informationen nach Analyse und Auswertung von gelieferten Datensätzen, die über Altersverteilung, Geschlecht, Haltbarkeit der Implantate und Operationsverfahren Auskunft geben und so zur Beurteilung der Qualität des Herstellungs- und Versorgungsprozesses beitragen, denn das EPRD ist eine Kooperation von Ärztinnen und Ärzten, Krankenhäusern und Herstellern, die alle an einem Strang ziehen und bisher wertvolle Pionierarbeit geleistet haben.  

Das freiwillige Register ist auf Initiative der DGOOC unter Beteiligung von Kliniken, dem AOK-Bundesverband, dem Verband der Ersatzkassen (vdek) und dem Bundesverband Medizintechnologie, kurz BVMed, entstanden. Ein neues Register macht nach Aussagen von einigen PodiumsteilnehmerInnen der Pressekonferenz zu 10 Jahren EPRD, die erst kürzlich stattfand, gar keinen Sinn, weil Vertrauen in das Register sowie Akzeptanz für den Datenschutz gegeben sind. Ferner funktioniert das Register hervorragend, denn auch bei Rückruf-Aktionen reagiert das EPRD mit schneller Info-Weitergabe. Eine Übertragung von gesetzlichen Funktionen auf das freiwillige Register wäre schnell und pragmatisch möglich, auch für Brustimplantate. Das Endoprothesenregister leistet zudem wertvolle Aufklärungsarbeit und ist in Gesundheitsfragen kompetent. Es begleitet PatientInnen auch bei der Suche nach einer geeigneten Klinik.  

Quelle: BVMed.de