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Aus einer Pressemeldung der Deutschen Diabetes Gesellschaft, kurz DDG, vom 27. Oktober 2022 geht hervor, dass die Gesellschaft, die sich für die Prävention und Versorgung von Diabetes-PatientInnen stark macht und einsetzt, angesichts der Haushaltskürzungen für das Jahr 2023 und darüber hinaus, beunruhigt ist.  

Der Haushaltsplan der Bundesregierung für die nächsten drei Jahre sieht nämlich vor, dass vorgesehene drei Millionen Euro pro Jahr für Diabetes-Vorbeugung und Behandlung um 64 Prozent gekürzt werden sollen. Das bedeutet im Klartext, dass für die nächsten drei Jahre nur 3,2 Millionen Euro insgesamt zur Verfügung stehen werden, wenn nicht rechtzeitig interveniert werden kann. Dazu hat die DDG das Gespräch mit Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach gesucht.  

Allerdings scheint aus DDG-Sicht die Politik macht- und willenlos sowie ohne Weitblick, denn die DDG befürchtet Versorgungsengpässe durch die rasant steigende Zahl Neuerkrankter. Außerdem sind Kostenexplosionen nicht mehr abzuwenden, denn schon heute gibt es 8,5 Millionen Typ 2-DiabetikerInnen mit 21 Milliarden Euro Gesundheitskosten für von Diabetes verursachten Folgeerkrankungen; das sind elf Prozent aller GKV-Ausgaben! Für das Jahr 2040 werden 12 Millionen Erkrankte prognostiziert.  

Die DDG sieht die Nationale Diabetesstrategie als gefährdet oder gescheitert an, wenn die Bundesregierung die Kostenbremse zum Haushaltsplan 2023 aktiviert. Auch hat die WHO schon im Jahr 2012 eine Diabetes-Pandemie ausgerufen und zur Diabetesbewältigung angemahnt. Demnach seien Obst und Gemüse steuerlich zu entlasten, damit alle Menschen sich gesund ernähren können. Süße Erfrischungsgetränke und eine Herstellerabgabe darauf würden auch helfen, die Neuerkrankungsrate an DiabetikerInnen zu senken.  

Die DDG kritisiert zudem, dass auf 300.000 Krankenhauseinweisungen, viel zu wenige Kliniken kommen, die über Fachabteilungen und über Diabetes-Expertise verfügen.

Quelle: BVMed