Aus dem Digital Health Report 2024 des französischen Software-Anbieters Doctolib geht hervor, dass trotz Generationenwechsel im ärztlichen Bereich und dem digitalen Strukturwandel in medizinischen Einrichtungen große Gemeinsamkeiten, aber auch Unterschiede zwischen Arzt-Patient zu erkennen sind. Befragt für den aktuellen digitalen Gesundheitsreport wurden 400 MedizinerInnen und 1.100 PatientInnen. Demnach hinkt die Digitalisierung im deutschen Gesundheitssystem hinterher, bringt aber auch positive Veränderungen mit sich. PatientInnen sehen in ÄrztInnen immer noch Autoritätspersonen, hinterfragen jedoch häufiger als früher Diagnosen, weil Internet-Recherche zu medizinischen Fragen einerseits Transparenz bietet, andererseits aber auch Unsicherheiten schürt. Laut Report würden aus ärztlicher Sicht 40 Prozent aller PatientInnen Diagnosen und Empfehlungen hinterfragen. Die Skepsis auf PatientInnen-Seite wird mit 25 Prozent geringer eingeschätzt.
ÄrztInnen und PatientInnen wünschen sich laut Analyse aber eine gemeinsame Verantwortung, indem sie in vielen Bereichen zusammenarbeiten. PatientInnen übernehmen in Sachen Gesundheitsmanagement aber eine immer größere aktive Rolle ein und persönlich Verantwortung für präventive und nachsorgende Gesundheitsmaßnahmen. Laut Bericht unterstützen viele ÄrztInnen PatientInnen in diesen Verantwortungsbereichen. Viele junge MedizinerInnen und Medizinstudierende sehen den Arztberuf immer noch eher als aufopfernd und selbstlos an, werden aber eines Besseren belehrt, wenn sie im Berufsleben auf administrative und organisatorische Hürden treffen. Die Vorbereitung auf das Berufsleben wird daher als eher schlecht beurteilt, auch in Sachen Digitalisierung und Verwaltung. Doctolib setzt sich allerdings für digitale Technologien und Künstliche Intelligenz (KI) ein, damit die Kommunikation und die Effizienz in der Patientenversorgung profitiert, obwohl viele, vor allem ältere ÄrztInnen (62%), der KI-Nutzung gegenüber immer noch nicht aufgeschlossen sind.
Quelle: e-health-com.de