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Die Vorstandsvorsitzende des Spitzenverbandes der gesetzlichen Krankenkassen (GKV), Doris Pfeiffer, hat in einem „Spiegel“-Interview die bislang kostenintensive Gesetzgebung des Bundesgesundheitsministeriums bemängelt. Pfeiffer mahnte ebenfalls, dass die Rücklagen der GKV spätestens in 2022 aufgebraucht sein würden.  

Die Ausgaben würden dann auch die Beitragseinnahmen übersteigen, was in den nächsten Jahren zu einem Milliardendefizit in der GKV führen würde. Für das Jahr 2022 seien aber nur sieben Milliarden Euro an Aufstockungshilfen des Bundes geplant, was Pfeiffer und andere Experten als viel zu niedrig erachten. Vielmehr müssten die Finanzierungsbeiträge doppelt so hoch sein, also bei 14 Milliarden Euro liegen, um die Beitragszahler, die Versicherten, nicht noch stärker zu belasten. Beitragserhöhungen sind laut GKV-Vorstandsvorsitzende auch nicht das Mittel der Wahl, um eine verbesserte finanzielle Sicherheit der GKV zu erlangen, zumal die jetzige Bundesregierung auch auf einen Zusatzbeitrag von 1,3 Prozent per Gesetz besteht.  

Pfeiffer kritisiert vor allem die wahrscheinlich lang andauernden Sondierungsgespräche nach der Bundestagswahl, die dazu führen, dass die gesundheitliche Versorgung der Menschen in Deutschland von notwendigen Entscheidungen zur Finanzierung abhängig wären.  

Quelle: www.aerzteblatt.de