Ende Juni wurde im Bundestag über den fertigen Gesetzesentwurf zum Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz, kurz GVSG, hitzig diskutiert, denn das GSVG-Gesetzespaket enthält weiterhin umstrittene Punkte. Die Ampelkoalition wünscht deutliche Verbesserungen, obwohl Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach schon Optimierungsbedarf und erhebliche Herausforderungen vorhergesagt hat. Demnach geht es unter der Federführung des Gesundheitsausschusses vor allem um eine gute medizinische Versorgung, inklusiver aller Hürden. Die hausärztliche Versorgung müsse unter anderem einer echten Strukturreform unterworfen werden, bei der die Stichworte Endbudgetierung und Zwangsrabattierung endlich der Vergangenheit angehören müssen. Erbrachte Leistungen im hausärztlichen Bereich gilt es danach komplett zu bezahlen; mit Hilfe eines Pauschalsystems, aber ohne Arzneimittel-Regresse. Auch die Hilfsmittel-Versorgung und die psychotherapeutische Behandlung stehen im Fokus der parlamentarischen Beratungen. Kritik kommt dabei aber von Politik, Ärzteverbänden, Kammer und Berufsverband der PsychotherapeutInnen und von den Krankenkassen: Die Oppositionellen im Bundestag mahnen vor allem das Thema “Entkernung” des GSVG-Gesetzespaketes an und die Entbudgetierung, die für die fachärztliche Versorgung nicht vorgesehen ist. Das ursprüngliche GSVG-Regelwerk ist zu stark eingekürzt und zu wenig leistungsorientiert. Der Hausärzteverband zeigt sich überwiegend zufrieden, auch wenn notwendige Anpassungen stattfinden müssen. Beim Stichwort Entbudgetierung ist angeblich keine “ungerechtfertigte Leistungsausweitung” zu befürchten. Verband und Kammer der PsychotherapeutInnen wünschen vor allem bei Weiterbildungsmaßnahmen die Finanzierungslücke zu schließen, damit per Gesetz eine Versorgung vor Ort weiterhin möglich sein kann. Die Krankenkassen fordern bei den Versorgungselementen mehr Innovation.
Fazit: Viele ExpertInnen sind sich danach einig, dass Nachbesserungsbedarf besteht, dann aber eine qualitativ hochwertige Versorgung in Sicht ist, von der die Versicherten in der GKV profitieren und nicht zielloses Geldausgeben im Vordergrund steht.
Quelle: aerzteblatt.de