Die Hilfsmittel-Branche steht unter Druck, das ergab eine neue Umfrage des Bündnisses „Wir versorgen Deutschland“, kurz WvD. Unter dem Motto „Der politische Handlungsdruck bei den Themen Bürokratieabbau und Fachkräftemangel bleibt unverändert hoch“ haben die WvD-ExpertInnen Probleme der deutschen Betriebe des Sanitätshaus-Bedarfes sowie der Bereiche Orthopädie und Reha-Technik ausgemacht. Das Stimmungsbarometer erkennt eindeutig einen Abwärtstrend für die Hilfsmittel-Branche im Jahr 2025. Demnach sind vor allem drei große Themenschwerpunkte zu nennen, die Menschen belasten: Zunehmende Bürokratie, der Fachkräftemangel und die zu langsam voranschreitende Digitalisierung. WvD setzt sich für eine qualitätsgesicherte, wohnortnahe und individuelle Versorgung mit medizinischen Hilfsmitteln ein, allerdings bemängeln die Betriebe der Branche, dass viel zu viel Zeit für administrative Tätigkeiten zu Lasten der PatientInnen aufgewendet werden muss. Der bürokratische Aufwand wird mit 30 Prozent der Arbeitszeit angegeben, das erklärten in diesem Jahr 73 Prozent aller Betriebsstätten. Im Letzten Jahr waren es nur 69 Prozent. Unterschiedlichste Krankenkassen-Verträge mit gesetzlichen Kassen und Dokumentationspflichten erschweren Fachkräften ihren Arbeitsalltag. Der Fachkräftemangel zeigt sich in fast der Hälfte aller Betriebe stark bis sehr stark. Die Aussichten sind alles andere als positiv, weil viele Befragte sich vor Verschlechterung fürchten. 75 Prozent gehen perspektivisch von einer Gefährdung der Hilfsmittel-Versorgung aus. Bei der Digitalisierung sind laut WvD-Befragung 60 Prozent der Leistungserbringer gut aufgestellt. Allerdings wünschen sich zahlreiche Befragte eine Einbindung in die E-Rezept- und Telematikinfrastruktur. Der Wunsch ist seit 2024 von 18 Prozent auf 41 Prozent gestiegen. Um auch in Zukunft eine hochwertige Hilfsmittel-Leistungserbringung möglich zu machen, strebt man Verbesserungen wie einen Bürokratie-Abbau und gute Ausbildungsmöglichkeiten für Fachpersonal an, auch damit Menschen in ländlichen Regionen besser ambulant versorgt und Kosten vermieden werden können.
Quelle: gesundheitsprofi.de