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Inmitten steigender Kosten im Gesundheitssystem diskutieren SPD und Grüne derzeit über eine mögliche Reform der Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Der Vorschlag: Die Beitragsbemessungsgrenze soll steigen – und zwar deutlich. Derzeit zahlen gesetzlich Versicherte Beiträge nur bis zu einem monatlichen Bruttoeinkommen von 5.512,50 Euro. Für Einkommen darüber hinaus fallen keine zusätzlichen Beiträge an. Zum Vergleich: In der Rentenversicherung liegt diese Grenze deutlich höher, bei 8.050 Euro. SPD-Gesundheitspolitiker Christos Pantazis regte nun an, die Grenze für die Krankenversicherung schrittweise auf dieses Niveau anzuheben. Auch die Grünen unterstützen diesen Ansatz. Die Idee dahinter: Wer mehr verdient, soll entsprechend stärker zur Stabilisierung der Krankenkassen beitragen – ohne die Mehrheit der Versicherten zusätzlich zu belasten.
Während der Sozialverband Deutschland (SoVD) den Vorschlag begrüßt und auf eine langjährige Forderung verweist, regt sich Widerstand bei der Union und der privaten Krankenversicherung (PKV). Die CDU warnt vor einer Schwächung des Wirtschaftsstandorts durch höhere Lohnnebenkosten, die PKV sieht gar eine „Sondersteuer auf Arbeitsplätze“.
Noch handelt es sich um einen Vorschlag – doch die Diskussion ist eröffnet. Klar ist: Die Finanzierung des Gesundheitssystems steht unter Druck, und neue Modelle müssen her. Ob der Weg über höhere Beiträge für Gutverdiener führt, wird sich in den nächsten Monaten zeigen.

Quelle: aerzteblatt.de