Der größte deutsche Abrechnungsdienstleister Davaso (Daten, Validierung und Software/Solutions), wird von der Iqvia-Gruppe übernommen, die damit den Einstieg in den digitalen Abrechnungsprozess für E-Rezepte und auch Papierrezepte erleichtert bekommt. Davaso geht aus den beiden ehemaligen Wettbewerbern Inter-Forum, die 1990 gegründet wurden, und Syntela hervor. Syntela wurde erst 2005 gegründet und bot seit 2008 Prüfsoftware für Apotheken an.
Der US-Konzern, die Iqvia-Gruppe, generiert mit der Übernahme von Davaso Abverkaufs-Daten von 6.000 Apotheken in Deutschland. Das Kerngeschäft von Iqvia bestand bislang vor allem aus Datenanalysen zu Strategie und Vertrieb und 50 Prozent des Umsatzes machte die Marktforschung im Apothekenbereich aus. 85 Prozent des Arzneimittelmarktes wurden so bereits datentechnisch erfasst, der Rest entfiel auf klinische Studien.
Das Retaxierungsgeschäft von Davaso ist zwar relativ klein, doch gefürchtet bei Apothekern. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Leipzig hat auch an den Standorten Taucha und Suhl insgesamt 1.400 Mitarbeiter und verarbeitet insgesamt über 50 Prozent der 450 Millionen Apothekenrezepte pro Jahr mit einem Abrechnungsvolumen von mehr als 22 Milliarden Euro. 450.000 digitalisierte Abrechnungsbelege pro Tag werden an den drei Standorten verarbeitet.
Die Davaso-Gruppe hat aber auch die technologische Infrastruktur der E-Rezeptabrechnung in Zusammenarbeit mit der gematik, dem GKV-Spitzenverband, den Kassenärztlichen Vereinigungen (KV) und dem Deutschen Apothekerverband (DAV) geschaffen und sich damit einen Namen gemacht. Neben dem Retax-Geschäft für Apotheken, kümmert sich Davaso hauptsächlich um den Abrechnungsprozess der Belege von Taxifahrern, Hebammen, Pflegedienstleistern, Ambulanzen, Hilfsmittel- und Heilmittelerbringern, was 62 Prozent der Erlöse einspielt.
Die Übernahme von Davaso bedeutet für den US-Konzern, dass er Zugang zu deutschen Gesundheits- und Abrechnungsdaten bekommt und somit in das lukrative Retax-Geschäft einsteigt.
Quelle: www.apotheke-adhoc.de