Aus einem KI-Report der OECD zu Künstlicher Intelligenz in Deutschland geht hervor, dass es hierzulande noch viele Schwächen gibt, obwohl Digitalgesetze dazu beitragen, dass Deutschland (relativ) gut aufgestellt ist. Der OECD-Bericht stützt sich dabei auf eine fünfjährige Analyse und auf qualitativ und quantitativ erhobene Daten von fünf Säulen. Demnach stärken KI-Anwendungen das Gesundheitswesen. Datenschutzbestimmungen können allerdings kontraproduktiv für KI-Innovationen sein. Auch ist hierzulande die Interoperabilität mangels des Vorhandenseins von Schnittstellen verbesserungsfähig, obwohl KI Gesundheitsergebnisse nachweislich verbessert. Auch deshalb werden Leitlinien für KI-Anwendungen gefordert. Laut Bericht sollte das Gesundheitspersonal stärker in die KI-Lösungsnutzung integriert werden, ist die Empfehlung der OECD, auch wegen der Vertrauensbildung.
Für KI-Talente werden von ExpertInnen mehr Wettbewerb gefordert; Deutschland ist hier gut, aber rangiert hinter Luxemburg und Kanada auf Platz drei. Bei Forschungsprojekten und deren Publikationen ist Deutschland weit vorne., allerdings nutzen noch zu wenig Firmen KI-gestützte Technik. Andere EU-Staaten wie Dänemark sind Vorbilder im globalen Wettbewerb. Des Weiteren ist laut OECD-Analyse der KI-Sektor zu sehr männlich dominiert, vor allem auf Führungsebene. KI-Lösungen benötigen danach aber mehr Vielfalt. Kritisiert wurde dem Bericht zufolge auch die öffentliche Datenübermittlung von Behörden und Regierungsstellen. Das Datennutzungspotenzial gilt es zu vergrößern. Außerdem fehlen Investments in KI-Start-ups; Deutschland hinkt hier hinter den USA, China, Großbritannien und Israel hinterher.
Die OECD-Analysten fordern, dass KI-Bereiche mit dem größten Einfluss und Potenzial auf das deutsche Gesundheitssystem gefördert werden müssten. Dazu gehört die digitale Transformation, der Ausbau der Infrastruktur und eine Etablierung für die Verfügbarkeit von Daten. Auch eine Entbürokratisierung des öffentlichen Sektors und mehr Wettbewerbsfähigkeit gehören in dieses Segment sowie die Einbindung der Bevölkerung zu Digitalisierungsmaßnahmen, auch bei Aus- und Weiterbildung im Gesundheitssektor.
Quelle: aerzteblatt.de