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Auswertungen des aktuellsten „Transaktionsmonitors Gesundheitswesen 2020/2021“ der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC zeigen, dass im Bereich Transaktionen eine Verschiebung von stationären Einrichtungen zu ambulanten wegen der Corona-Pandemie sichtbar geworden ist.  

Digitale Angebote und Lösungen haben gerade im ambulanten Sektor stark zugenommen, was für Investoren, vor allem aus dem Ausland, sehr verlockend ist. Die Digitalisierung ist der Auslöser für solche Fusionen und Übernahmen, die mit 149 im Jahr 2020 gegenüber dem Vorjahr um sieben zugenommen haben; der Schwerpunkt lag im letzten Jahr auf niedergelassenen Leistungsträger und Laboren mit 39, gefolgt von Pflegeimmobilien mit 34, Krankenhäuser und Fachkliniken (32) und 30 Pflege-Einrichtungen.  

Der Bereich der Rehakliniken ist aber für Investoren unattraktiver geworden, während Plankrankenhäuser und Einrichtungen mit Versorgungsvertrag Finanzinvestoren neugierig machen, denn sie haben den Aufbau von medizinischen Versorgungszentren (MVZ) im Fokus. Diese siedeln sich meistens im Umfeld der stationären Einrichtungen als ambulante Zentren an und haben eine positive Wirkung nach Zusammenschluss mit der Klinik.  

Ambulante Reha-Einrichtungen im Gegensatz zu stationären sind dagegen ebenfalls Ziele von Transaktionen, die 2020 auch gefragter sind denn je, mit 30 statt 26 wie im Vorjahr.  

Private-Equity-Gesellschaften wie Athera sind hier führend.  

In der Pflege sind zudem stationäre Einrichtungen als Investitionsobjekte sehr gefragt, das ergab die Analyse der Experten von PwC weiter, denn der Wert der Fusionen und Übernahmen lag mit 3,4 Millionen Euro so hoch wie niemals zuvor. 

Videokonsultationen und deren gründende Unternehmen werden wohl in den nächsten Jahren zunehmend beliebter bei Investoren, denn ein Vergleich zeigt, dass Versicherte 2020 mit 1,4 Millionen Schalten Ärzte und Psychotherapeuten um ein Vielfaches in Anspruch genommen haben. 2019 waren es nur ganze 3.000, und es gab keine Übernahmen, während das Jahr 2020 bereits sechs Stück verzeichnete.  

Grund für die (noch) starke Zurückhaltung von Finanzinvestoren ist die Software, die gesetzliche Krankenkassen nur akzeptieren, wenn die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) die Zertifizierung dieser Programme vorgenommen hat.  

Quelle: kma-online.de