Der Standardtarif in der privaten Krankenversicherung (PKV) wird zum 1. Juli 2025 um 25 Prozent erhöht. Damit zahlen einige Privatversicherte ab Mitte dieses Jahres statt 400 Euro durchschnittlich pro Monat 500 Euro, weil bis Ende 2023 Kostensteigerungen bei einzelnen Positionen im Leistungskatalog detektiert wurden. Auch wurden mehr Leistungen durch Versicherte der PKV in Anspruch genommen. Der PKV-Standardtarif richtet sich vorrangig an ältere Versicherte, die wegen ihrer finanziellen Situation einen günstigeren Tarif benötigen würden. Dieser Tarif hat somit eine „soziale Schutzfunktion“, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind: Standardtarif-Versicherte der PKV müssen älter als 65 Jahre sein (Ausnahme existiert) und die Versicherung muss vor dem 1. Januar 2009 abgeschlossen worden sein. Auch ist der Tarifwechsel nur dann möglich, wenn dasselbe Versicherungsunternehmen gewählt wurde. 53.900 Personen mit einem PKV-Standardtarif sind von der Erhöhung betroffen, das sind etwa 0,6 Prozent aller Privatversicherten, die sich am Leistungsumfang des Leistungskataloges der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) orientieren müssen. Die Beitragshöhe ist dabei abhängig von der Vorversicherungszeit und dem Alter des Versicherten. Allerdings darf bei Einzelpersonen nicht der Höchstbetrag der GKV überschritten werden. Ehepaare zahlen nicht mehr als 150 Prozent des GKV-Höchstbetrages, der nach der Erhöhung bei 1.207,23 Euro liegen wird (Einzelperson: 804,82 Euro). Die Erhöhung des brancheneinheitlichen Tarifes der PKV, also der Standardtarif, wird auf der Grundlage der Daten der einzelnen Versicherungsunternehmen ermittelt, die zu dem Schluss gekommen sind, dass eine Erhöhung aufgrund von gestiegenen Leistungsausgaben, vor allem des stationären Sektors, unausweichlich ist. In den Jahren zwischen 2021 und 2023 wurden gestiegene Pflegeentgelte in Krankenhäusern mit Mehrkosten von 37,5 Prozent analysiert. Auch sind die Operationszahlen in diesem Zeitraum wegen Corona-Aufschiebungen gestiegen und damit die Kosten. Etwa 66 Prozent aller Privatversicherten waren schon am Jahresanfang von Beitragssteigerungen in Höhe von durchschnittlich 18 Prozent betroffen. Neben dem Standardtarif für langjährig versicherte Mitglieder, gibt es auch noch einen Basistarif, in den Versicherte wechseln können, die Verträge erst nach dem 1. Januar 2009 abgeschlossen haben.
Quelle: aerzteblatt.de