Digitale Technologien bieten große Chancen für die Versorgung chronisch erkrankter Menschen – doch oft scheitert die Integration in die Regelversorgung noch an technischen, rechtlichen oder strukturellen Hürden. Ein neues Whitepaper des Industrieverbandes Spectaris setzt nun ein deutliches Signal: Telemonitoring soll vom Pilotprojekt zur flächendeckenden Versorgungsrealität werden.
Am Beispiel der Schlafmedizin zeigt das Papier praxisnah auf, wie digitale Begleitmodelle die Betreuung verbessern können – etwa durch kontinuierliche Datenerhebung, frühzeitige Rückmeldeschleifen und engmaschige Versorgung, ohne zusätzliche Arzttermine. Im Zentrum: Hilfsmittelhersteller und Leistungserbringer, die als operative Schnittstellen zwischen Patient:innen, Medizin und Technik fungieren.
Das Whitepaper benennt zentrale Voraussetzungen für eine erfolgreiche Umsetzung:
- Technische Interoperabilität zwischen Geräten und Systemen
- Klare Rollenverteilungen zwischen allen Beteiligten
- Standardisierte Vergütungsmodelle, die Aufwand und Nutzen abbilden
- Regulatorische Verankerung im SGB V und im Hilfsmittelverzeichnis
„Es geht nicht mehr um das Ob, sondern um das Wie“, sagt Marcus Kuhlmann, Leiter Medizintechnik bei Spectaris. Ab Herbst 2025 plant der Verband interdisziplinäre Arbeitsforen, um gemeinsam mit Kassen, Fachgesellschaften und Patientenvertretungen konkrete Lösungen zu entwickeln – für eine sektorenübergreifende, praxistaugliche Telemonitoring-Versorgung.
Quelle: Spectaris, MTD Instant 27/2025