Flugzeuge sind laut der Wissenschaftler um Professor Dr. Klaus Jandt von der Uni Jena, Bereich Institut für Materialforschung, immer Träger von Keimen. Das Team fand heraus, dass viele Oberflächen in Flugzeugen wie Klapptische, Armlehnen, Türgriffe, Toilettenspültasten, aber auch Sitzbezüge mikrobiell besiedelt sind. Die Ergebnisse von Jandt und seinem Team wurden als Übersichtsarbeit, bei der 800 Originalarbeiten gesichtet wurden, in der Fachzeitschrift „Travel Medicine and Infectious Disease“ veröffentlicht. Demnach sind die „Materialoberflächen in Flugzeugkabinen ein einzigartiger Lebensraum für Mikroben“. Die Forscher fordern daher Verbesserungen bei der Hygiene von Flugzeugen, weil kein anderes Verkehrsmittel in kurzer Zeit so große Distanzen überwinden kann. Das heißt, ein Flugzeug erreicht auch Länder und Kontinente, in denen Seuchen und gefährliche Infektionskrankheiten keine Seltenheit sind, deshalb ist eine gründliche Reinigung des Flugzeugs, aber auch Hygiene des Kabinenpersonals und der Passagiere auf Reisen Voraussetzung für verminderte Keimzahlen. Die Wissenschaftler fanden zudem heraus, dass die „Überlebensfähigkeit und die Übertragbarkeit der Mikroben auf den Menschen auch von der Materialart und deren physikochemischen Oberflächeneigenschaften abhängen“. Hinweistafeln an den entsprechenden Orten mit einem Verweis auf Hotspots mit besonderer Verkeimung würden, laut Jandt, den Blick und das Bewusstsein von Passagieren schärfen.
Quelle: www.pharmazeutische-zeitung.de