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Der Digitalverband Bitkom hat im Januar und Juni diesen Jahres ältere Menschen über 65 Jahren zur Nutzung von digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGA) befragt. Über 1000 Senioren haben an der repräsentativen Umfrage teilgenommen. Laut Bitkom steigt demnach der Anteil der Nutzer von Gesundheits-Apps in der Corona-Krise; von im Januar 25 Prozent online aktiven Senioren (etwa nicht ganz die Hälfte aller Befragten) auf im Juni 29 Prozent. Der Digitalverband hat zudem herausgefunden, dass Apps, die Körper- und Fitnessdaten aufzeichnen, zu denen die Herzfrequenz, der Blutdruck und die gegangenen Schritte gehören, am beliebtesten sind. 20 Prozent aller Internetnutzer haben Erfahrungen mit solchen Anwendungen. Zukünftig könnte sich sogar jeder Zweite vorstellen, solche Apps regelmäßig zu nutzen. Aber auch Apps, die über Gesundheits-Themen informieren, sind mit 16 Prozent beliebt, gefolgt von 15 Prozent der Senioren, die Tipps und Verhaltensratschläge als App auf der Basis von Fitness- und Körperdaten herunterladen. Bei allen möglichen Optionen denken ältere Menschen über einen verstärkten Einsatz im Alltag nach. Dazu gehört beispielsweise auch der Gebrauch von Apps, die an die Einnahme von Arzneimitteln und Impfterminen erinnern. Allerdings nutzen in diesem Bereich nur acht von hundert Senioren Anwendungen. Sechs Prozent sammelt Forschungsdaten per App über das SARS-CoV-2-Virus. Zwar beschleunigt die Corona-Ausbreitung die Nutzung der Innovationen im Gesundheitswesen, gleichzeitig warnen allerdings Experten von Organen der Selbstverwaltung, wie der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB), vor den digitalen Gesundheitsanwendungen, die vom Bundesamt für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) in ein vorläufiges Verzeichnis für digitale Gesundheitsanwendungen, kurz DiGA, aufgenommen wurden und ab Herbst von den Krankenkassen, auf Rezept erhältlich, bezahlt werden. Auch Psychotherapeuten warnen vor Risiken und mahnen vor einem sorglosen Umgang in Bezug auf Qualität der DiGA sowie Datenschutz-Bestimmungen. Vor allem Menschen mit psychischen Erkrankungen, wie Depressionen, könnten an zu hohen Erwartungen scheitern, sodass sich die Krankheit verschlechtern könnte.  

Quelle: Ärzteblatt