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Nach Informationen des Deutschen Apothekerverbandes (DAV) sind Apotheken nach dem „Hamsterkauf-Monat“ März 2020, in dem die Anzahl der Rezepte der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) um fast 14 Prozent zunahm – Vergleichsmonat ist immer der Vorjahreszeitraum – und die GKV-Ausgaben um 25 Prozent höher ausfielen, von der Corona-Krise in den Monaten April und Mai 2020 stark betroffen gewesen. Im Mai beispielsweise sank die Anzahl der Rezepte, die eingelöst wurden, um 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Doch haben sich im Juni dann Nachholeffekte abgezeichnet, denn die Zahl der eingelösten GKV-Rezepte lag in diesem Monat mit 2,8 Prozent über denen des Vorjahreszeitraums. Allerdings ist dabei zu berücksichtigen, dass es im Juni 2020 zwei Arbeitstage mehr gab als im Juni 2019. Die GKV verzeichnet laut Frühinformationen des DAV zudem einen 14-prozentigen Ausgabenanstieg im Vergleich zum Vorjahresmonat. Das Fazit für die ersten beiden Quartale 2020 lautet somit, dass die Arzneimittelausgaben um 6,7 Prozent gestiegen sind bei gleichzeitig gesunkenen Rezept-Zahlen von minus drei Prozent. Auffallend ist jedoch, dass die Ausgaben für Impfstoffe, die nicht zu den Arzneimittelausgaben gehören, rasant gestiegen sind. Im Juni 2020 wurden soviele Impfstoffe verordnet, dass die Ausgaben mit einer fast 43-prozentigen Steigerung gegenüber Juni 2019 herausstachen. Summa summarum macht dies einen Ausgabenanstieg für die ersten sechs Monate dieses Jahres von im Durchschnitt 18,2 Prozent. Die Einsparungen aus Rabattverträgen sind in allen Zahlen dennoch nicht enthalten, sodass nach veröffentlichten Rechnungsergebnissen des BMG davon ausgegangen werden muss, dass im ersten Quartal 2020 Einsparungen in diesem Sektor von 1,2 Milliarden Euro zugunsten der GKV erreicht wurden; zehn Prozent mehr als noch in den ersten drei Monaten des Jahres 2019. 

Quelle: Deutsche Apotheker Zeitung