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Der Elektrotechnik-Studentin Lena Kopp und ihrem betreuenden Prof. Dr. Alexander Jesser von der Hochschule in Heilbronn ist es gelungen, eine Software für ärmere Entwicklungsländer zu entwickeln, die als spezielle Röntgensoftware eine virale Lungeninfektion aufgrund von SARS-CoV-2 von einer bakteriellen Lungenentzündung unterscheiden kann. Da, wo Mund-Nasenabstrich-Verfahren oder andere bildgebende Verfahren – zum Beispiel die Computertomographie (CT) – nicht zur Verfügung stehen, könnte die Testung und Diagnosestellung von Covid-19-Erkrankten mit Hilfe der Röntgensoftware vonstatten gehen, um möglichst adäquat und schnell mit einer Therapie behandeln zu können. Beide Entwickler der Software sind zuversichtlich, dass dies die Methode der Wahl für solche Länder sein kann, denn auch mit Aufnahmen von einfachen Röntgengeräten und der anschließenden Auswertung mit Programmen, die auf einem Standard-PC funktionieren, können sogenannte Binärbilder erstellt werden, die dann mit Hilfe eines Algorithmus und einer speziellen mathemathischen Operation sowie anschließender Analyse von Kanten und Grenzen sowie Flächen- und Symmetriebetrachtungen der mit SARS-CoV-2 befallenen Bereiche der Lunge erfasst werden können. Prof. Jesser erklärt, dass das Krankheitsbild einer bakteriellen Infektion auch mit Hilfe von Rötgenaufnahmen anders aussieht. Eine Infektion mit Bakterien erkennt man daran, dass in den meisten Fällen nur ein Flügel der Lunge verändert ist, während bei einer viralen Covid-19-Erkrankung beide Lungenflügel gleichermaßen eine milchglasartige Veränderung aufweisen. Es wird somit auch in Zukunft möglich sein, auch mit Methoden wie dieser, eine bakterielle von einer viralen Lungenentzündung zu unterscheiden. Trotz allem, „ein qualifizierter Arzt kann niemals von einem Rötgengerät und der damit verbundenen Technik ersetzt werden“, erklärt der Radiologe vom Universitätsspital Basel, Dr. Konrad Appelt, der die Röntgensoftware-Entwicklung der jungen Studentin auch begrüßt. 

Quelle: www.apotheke-adhoc.de