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Das Mainzer Unternehmen BioNTech und der US-Pharmakonzern Pfizer haben den Angaben von apotheke-adhoc.de  zufolge einen möglichen Impfstoff gegen die Lungenkrankheit COVID-19 entwickelt, der schon im Oktober diesen Jahres Marktreife erlangen könnte, wenn weitere positive Studienergebnisse dies möglich machen. 45 Studienteilnehmer im Alter zwischen 18 und 55 Jahren wurden bereits getestet. 24 von ihnen erhielten zwei Impfstoffdosen im Abstand von drei Wochen. Anschließend zeigte sich bei den geimpften Personen eine stärkere Antikörperbildung als bei Personen, die eine Infektion mit dem neuartigen SARS-CoV-2-Virus überstanden hatten. Demnächst sollen großangelegte Studien der Phase II/III folgen. 30.000 Studienteilnehmer zwischen 18 und 85 Jahren sollen dann als Probanden in 120 Studienzentren mit Fokus auf Amerika und Deutschland mit Impfstoffdosen der beiden Unternehmen getestet werden. Wenn diese Testreihe positiv ausfällt, könnte Anfang Oktober 2020, so der Zeitplan, der auch der Bundesregierung präsentiert wurde, der Antrag auf Zulassung bei der europäischen Arzneimittelbehörde EMA gestellt werden. Die Arzneimittelbehörde der USA, die FDA, hat bereits im Juli diesen Jahres in einem beschleunigten Zulassungsverfahren zwei potenzielle Covid-19-Impfstoffe der BioNTech/Pfizer-Kooperation als genehmigt freigegeben. Den US-Amerikanern wurden daher schon 100 Millionen Impfstoffdosen zugesagt, weitere 500.000 wurden optioniert. Laut dpa zahlt die USA für 100 Millionen Impfdosen gegen Corona 1,95 Milliarden US-Dollar, wobei der Impfstoff dort kostenlos angeboten werden soll. Auch Großbritannien ist an einer Lieferung von 30 Millionen Impfstoffdosen „BNT 162“ interessiert und hat deshalb schon eine Liefervereinbarung unterschrieben, dabei wurden allerdings keine finanziellen Details öffentlich bekannt. Deutschland führt gerade Gespräche. Bis Ende 2021 will das Pharmakonzern-Gespann 1,3 Milliarden Impfstoffdosen bereitgestellt haben, wie aus Unternehmenskreisen zu hören ist. Die beiden Covid-19-Impfstoffe sollen keine Vakzine im ursprünglichen Sinn aus lebenden inaktivierten oder abgetöteten Krankheitserregern sein, sondern neuartige sogenannte mRNA-Impfstoffe, die kein Antigen enthalten, sondern nur einen „Bauplan“ für ein Antigen. Die menschliche Zelle muss somit erst nach Vorlage dieses Bauplans das Antigen herstellen, bevor es nach der Impfung dann zur Antikörper-Bildung kommt. Das Ganze hat den Vorteil, dass die gespritzte mRNA, die in den Körper gelangt, die Ausbildung diverser Antikörper anregen kann. Auch ist die Produktion dieser Impfstoffe verhältnismäßig schnell und einfach zu realisieren, was den Einsatz des Impfstoffes schon eventuell im Herbst 2020 möglich machen könnte. 

Source: www.apotheke-adhoc.de