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Der Telemedizin-Anbieter Teleclinic, eine Tochter der Schweizer Zur-Rose-Gruppe, hat als erster Anbieter von Online-Sprechstunden eine Zertifizierung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) Ende Mai in Deutschland erhalten, mit der es erlaubt ist, dass Patienten Videosprechstunden von der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) voll bezahlt bekommen. Die erste Hürde, die dabei zu nehmen war, war diese KBV-Zertifizierung, die vor allem sicherheitsrelevante Aspekte in den Fokus nimmt. Auf die Teleclinic folgt nun das schwedische Start-up Kry, das damit auch die Etablierung der Telemedizin in die Regelversorgung geschafft hat, denn sowohl GK-Versicherte als auch PK-Versicherte können nun den Service von Kry-Partnerärzten kostenlos in Anspruch nehmen. Die Zertifizierung der Online-Sprechstunden und des Videochats in Bezug auf die KBV-Abrechnung wurde dabei von der TÜV Informationstechnik GmbH (TÜViT) übernommen, damit die gesamte Dokumentation von Patientendaten und die Abrechnung reibungslos vonstatten gehen kann, was auch eine weitere Hürde im System ist, weiß Gründerin und Geschäftsführerin der Teleclinic, Katharina Jünger, die auch den Prozess der Patientenaufnahme als dritten wichtigen und kritischen Aspekt ansieht. Denn beim niedergelassenen Arzt in der Praxis vor Ort kann der Patient einfach seine Versichertenkarte abgeben. In Videopsprechstunden funktioniert dies nicht so einfach. Der zu behandelnde Patient ist ja physisch nicht anwesend, deshalb werden seine Versichertendaten in Zukunft von ihm selbst in eine Maske eingetragen. Durch Abgleich der Daten mit gleichzeitigem Vorzeigen des Lichtbildes in die Kamera vor der eigentlichen telemedizinischen Behandlung wird überprüft, ob die Identität des Patienten identisch ist. Der Arzt rechnet die Videosprechstunde anschließend für alle Krankenkassen nach der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) und dem Einheitlichen Bewertungsmaßstab (EBM) ab und kann dadurch die Verdienstmöglichkeiten seiner Praxis erhöhen, weil Auslastung und Effizienz gesteigert wird. Daniel Schneider, Kry-Deutschlandchef, ist sehr zufrieden, denn schon bald könnte dies den kompletten Durchbruch der Telemedizin bedeuten.

Quelle: www.apotheke-adhoc.de