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Die Krankenkasse Barmer hat gerade erst ihren aktuellen Arzneimittelreport vorgestellt und dabei das gemeinsame Projekt, dass Kassen, Ärzte und Apotheker des ambulanten und stationären Sektors verbinden soll, präsentiert. Demnach soll ein verbesserter Informationsfluss zwischen allen Akteuren eines Behandlungsprozesses bei Krankenhausaufnahme- und entlassung über die Sektorengrenzen hinweg ein verbessertes Management des Medikationsplans, den Patienten ins Krankenhaus mitbringen oder aus der Klinik bei Entlassung mit herausnehmen, bedingen. Das Projekt heißt „Top“ und bezieht alle Beteiligten über die eMedikationsplan-Erfassung in standardisierter Form nach Maßgabe der gematik mit ein, sodass nicht nur in Einzelfällen, sondern auch in einer groß angelegten Systematik Krankenkassen, aber auch Ärzte und Apotheker, für alle einsehbar, miteinbezogen werden, sodass Informationen über die Gabe von Medikamenten präziser, vollständiger als vorher und schneller weitergegeben werden können. Das wiederum erhöht die Patientensicherheit, weil Behandlungsfehler und eine Gefährdung der Patienten durch die Verschreibung „falscher“ Medikamente ausgeschlossen werden kann. Das Projekt „Top“ der Barmer ist zunächst einmal für vier Jahre vorgesehen, indem 15 Kliniken durch Zusammenarbeit mit Ärzten und Apothekern des ambulanten Bereichs vom neuen bundeseinheitlichen eMedikationsplan profitieren sollen. Der Medikationsplan in Papierform wird zunächst noch zusätzlich benötigt, ist aber nicht zwingend und soll nach und nach vom elektronischen Plan abgelöst werden. Mit an Bord des Projektes sind auch die Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen), die Landesapothekerkammern und der Bundesverband Deutscher Krankenhausapotheker (ADKA), wobei die Pharmazeuten des stationären Sektors auch eine große Rolle spielen. Professor Dr. Christoph Straub, Chef der Barmer, begrüßt das Projekt „Top“ vor allem deshalb, weil viele Patienten über gar keinen bundeseinheitlichen Medikationsplan verfügen (29 Prozent). Zudem haben 17 Prozent überhaupt keine Auflistung ihrer Arzneimittel, die täglich genommen werden müssen. Auch sind 70 Prozent der Patienten zumindest in Teilen in Bezug auf ihre Medikation unwissend, das macht Straub große Sorgen. Apotheker beispielsweise wüssten nach Krankenhausentlassung zum Teil gar nicht, ob Ärzte, die Patienten etwas im Krankenhaus neu verordnen, auch über die möglichen Wechselwirkungen mit anderen einzunehmenden Arzneimitteln informiert sind oder dies in voller Absicht so geschieht. Deshalb ist in solchen Fällen dann auch ein Vermerk im Medikationsplan enthalten. 

Quelle: www.apotheke-adhoc.de