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Forscherteams unter der Leitung der University of Pennsylvania fanden jetzt in einer Studie am Mausmodell heraus, dass Inhibitoren, die in der Zukunft als Medikamente eingenommen werden könnten, eine metastatische Ausbreitung von Melanomzellen in der Haut reduzieren oder verhindern könnten. So würde sich die Überlebenszeit von Menschen mit dieser aggressiven Form des Krebses steigern lassen. Mit Hilfe eines Enzyms, dem p38alpha Kinase, wurde die Ausbreitung von Melanomen an Mäusen veranschaulicht. Es zeigte sich, dass Inhibitoren des p38-Enzyms, kurz p38, das an der Aktivierung der Krebszellen beteiligt ist, in den Prozess eingreifen und diesen reduzieren. In die Forschungsarbeit der Wissenschaftler flossen dabei Aspekte der Krebsbiologie mit ein. Tumore sondern nämlich verschiedene Verbindungen ab, zu denen Proteine und somit auch Enzyme, Lipide, Vesikel, anderes genetisches Material und Signalmoleküle gehören, die dann im Körper zirkulieren. Wissenschaftler bezeichnen solche Faktoren als tumor-derived factors (TDF), die dazu beitragen, dass das Wachstum von Metastasen vorbereitet wird. Auch p38 reagiert in ähnlicher Form und wird aktiviert. Dabei sind gewisse Gewebetypen durch bestimmte Faktoren empfänglicher für Tumorzellen. Im Mausmodell fanden die Forscher die Bestätigung, dass Mäuse sogenannte prä-metastatische Nischen ausbilden, wenn man sie mit der aggressiven Form von TDF versieht. Um den Metastasierungsprozess dann zu stoppen oder zu verhindern sowie an die prä-metastasische Nische zu gelangen, blockierten sie die Kinase-Aktivität und somit den aktivierten Signalweg des Enzyms durch zwei verschiedene Inhibitoren, nachdem sie die Lunge der Mäuse mit TDF infizierten. Vergleicht man nun tierexperimentelle Studien mit einem klinischen Kontext so verdeutlichte sich, dass beim Menschen ohne Anzeichen einer Metastasierung nach Ausbildung von Hautkrebs eine wesentlich niedrigere p38-Aktivität vorzufinden war. Dies zeigte der Forschungsgruppe, dass Therapieformen mit zwei verschiedenen Inhibitoren, die die Aktivität des Enzyms in Schach halten, in Verbindung mit einer Operation zur Entfernung des Primärtumors bei Melanomen der Haut oder aber im Zusammenspiel mit einer Chemotherapie zum Erfolg führen können, wenn beide Behandlungen, wie im Tierexperiment veranschaulicht, die Ausbreitung und Metastasierung des Krebses verhindern können. Die ersten Ergebnisse der Studien wurden bereits im englischsprachigen Fachblatt „Nature Cancer“ publiziert.  

Quelle: www.heilpraxisnet.de