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Eine neue Gesundheitsbefragung (Ehis) des Robert-Koch-Instituts (RKI), die gerade veröffentlicht wurde, kommt im Hinblick auf das Krankheitsbild der Depression zu dem Schluss, dass sich deutsche Bundesbürger im Vergleich zu 25 anderen EU-Staaten stärker von einer Depression belastet fühlen. Für die Gesundheitsstudie wurden 254.000 Menschen in den EU-Staaten zufällig über Register der Einwohnermeldeämter ausgesucht, die freiwillig in der Zeit zwischen November 2014 und Juli 2015 Auskunft gaben. Deutschland liegt demnach an der Spitze der 25 EU-Länder mit einer Quote von 9,2 Prozent der repräsentativ Befragten. Nur Luxemburg führt mit zehn Prozent das Feld an. Der Durchschnitt aller befragten Länder liegt bei nur 6,6 Prozent. Warum sich die Deutschen häufiger in depressiven Stimmungslagen befinden, können Experten nicht genau sagen. Vermutungen gehen davon aus, dass das Thema stärker in der Öffentlichkeit auftaucht, aber es besteht auch zunehmend eine Bereitschaft, häufiger über psychische Symptome wie Schlafstörungen, Appetitlosigkeit, Energieverlust, Wertlosigkeitsgefühle, u.v.m. zu sprechen. In Deutschland wurden dazu 25.000 Menschen ab 15 Jahren befragt. Aber auch kulturelle Unterschiede, Stichwort Stigmatisierung, oder aber regionale Besonderheiten in Bezug auf Bildung, Einkommen und Arbeitslosigkeit spielen definitiv eine Rolle, warum die Neigung zur Depression so unterschiedlich ist. Auch leichtere depressive Verstimmungen wurden vor allem häufiger von jüngeren Deutschen in der Befragung genannt. Hier liegt Deutschland mit 2,9 Prozent in der Nähe des EU-Durchschnitts mit 2,5 Prozent. Außerdem sind deutsche Frauen häufiger von depressiven Verstimmungen betroffen als Männer. Die Untersuchung geht von 10,8 Prozent Frauen im Verhältnis zu 7,6 Prozent Männern aus. Hierbei spielen biologische Faktoren, aber vielleicht auch psychosoziale Komponenten eine Rolle.  

Quelle: www.apotheke-adhoc.de