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Die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) ist angesichts gesetzgeberischer Maßnahmen, einer eventuell schwächelnden Konjunktur und Ausgabensteigerungen dazu angehalten, einen Abbau ihrer finanziellen Rücklagen, von denen einige Krankenkassen besonders viel angehäuft haben, vorzunehmen, denn in den ersten neun Monaten diesen Jahres verbuchten alle Kassen zusammen ein Minus von 741 Millionen Euro. Die Ausgaben stiegen stark an, während die Einnahmen trotz guter Konjunktur zu einem größeren Defizit führten. Allerdings haben die Kassen auch Rücklagen von 20,6 Milliarden Euro angespart, das ist das Vierfache der vorgeschriebenen Mindestreserve von etwa fünf Milliarden Euro. Nicht immer wird sich die Kostenentwicklung danach auf die Beitragssätze auswirken, wie im Fall der Techniker Krankenkasse (TK), die den Rücklagenabbau vorantreiben und auf diese Weise ihre Versicherten entlasten will, denn diese können sich laut TK-Chef Jens Baas darauf einstellen, dass der Zusatzbeitrag nicht steigen wird. Auch die DAK will ihren Beitragssatz stabil halten, heißt es in einer Pressemitteilung. Andere gesetzliche Krankenkassen werden den  Zusatzbeitrag, der 2020 um 0,2 Punkte auf 1,1 Prozent durchschnittlich ansteigen wird, anheben, weil jede Kasse den Zusatzbeitrag, im Gegensatz zum allgemeinen Satz von 14,6 Prozent, selbst festlegen kann. Kassen, die wenig bis keine Rücklagen haben, müssen demnach die Kosten durch Anhebung wieder einfahren, um diese Entwicklung stabil zu halten. 

Quelle: www.kma-online.de