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Der Krebsinformationsdienst bietet nach eigenen Aussagen aktuelles Wissen zum Thema Krebs an, aber auch Hilfe und individuelle Beratung für jeden Einzelnen. Es gibt viele Fragen von Betroffenen mit einer Krebserkrankung und deren Angehörigen, doch nicht immer, wenn Fragen zur Ursache gestellt werden, lassen sich diese eindeutig beantworten. Denn in den meisten Fällen ist die Ursache unklar, warum jemand an Krebs erkrankt ist, wie im Fall einer ehemaligen Brustkrebs-Patientin, die 2016 erkrankt war, aber erfolgreich behandelt werden konnte. Die Frau war damals 45, aber heute macht sie sich Sorgen und Gedanken, dass auch ihre Töchter erkranken könnten, denn eine Tante hatte auch Brustkrebs und die Uroma ist an Darmkrebs gestorben. Ob die Töchter auch ein erhöhtes Risiko haben, an Krebs zu erkranken, lässt sich aber nicht so einfach sagen. Allerdings ist es so, dass von 100 Krebserkrankungen nur fünf bis zehn davon erblich veranlagt sind, das heisst, mit dem genetischen Erbmaterial weitergegeben werden, denn nicht jede Krebserkrankung ist vererbbar. Auch werden in der Regel nur krebsfördernde Veränderungen im Erbmaterial auf die Nachkommen übertragen, was die Komplexität des Themenfeldes nochmals erweitert. Auch muss nicht jeder an Krebs erkranken, der solch eine Veränderung im Erbgut aufweist, erklären Experten. Des Weiteren müssen andere Schäden am Erbmaterial hinzukommen, dass überhaupt ein bösartiger Tumor entstehen kann. Bei der Brustkrebserkrankung der Frau kann allerdings ein Risikofaktor hinsichtlich der erblichen Veranlagung gegeben sein, der nur mit einem Gentest und einer im Anschluss spezialisierten Beratung abgeklärt werden könnte. Bei einem begründeten Verdacht zahlt die gesetzliche Krankenkasse die Kosten für den Gentest und die Spezialberatung in einer Beratungsstelle. Man sollte allerdings im Vorfeld wissen, dass die Veranlagung nur weitergegeben werden kann, wenn es mehrere enge Verwandte mit derselben Tumorerkrankung gibt  und wenn man zum Zeitpunkt der Erkrankung vergleichsweise jung war. Auch Zufälle können hier unglücklich zusammenkommen, ohne dass eine erbliche Veranlagung vorliegt. Wenn ein Gentest sinnvoll erscheint, sollte der Hausarzt aufgesucht werden, der in einem begründeten Fall weiterverweist. In den Beratungen klären Fachleute viele Fragen, die mit den genetischen Tests zusammenhängen und erklären beispielsweise erst einmal, was erblicher Krebs ist und wie solch ein Gentest überhaupt funktioniert. Dann werden Betroffene gefragt, wie hoch sie ihr Risiko und das ihrer Familienangehöriger einschätzen. Die Ergebnisbewertung wird ebenso besprochen wie Maßnahmen zur Früherkennung und Vorbeugung von Krebs, falls es diese überhaupt gibt. 

Quelle: www.krebsinformationsdienst.de