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Forscher um Arnd Steinbrück, wissenschaftlicher Studienkoordinator des Endoprothesenregisters Deutschland (EPRD), haben anhand dieser Daten Krankenhäuser und Kliniken auf die kurzfristige Ausfallwahrscheinlichkeit von Hüft- und Knie-Totalendoprothesen untersucht und festgestellt, dass hohe Fallzahlen eines Krankenhauses niedrigere Revisionsraten bedingen. Eine Totalendoprothese (TEP) ist ein künstlicher Gelenkersatz, bei dem das komplette Gelenk, also Gelenkkopf und Gelenkpfanne, ersetzt werden. Der Untersuchungszeitraum für die Studie lag dabei zwischen November 2012 und März 2019 und wurde anhand von 164.90 zementfreien Hüfttotalendoprothesen (HTEP) und 155.577 zementierten Knietotalendoprothesen (KTEP) nachvollzogen. 656 Krankenhäuser waren demnach Gegenstand der Studie, die in drei Gruppen nach Anzahl der entsprechenden endoprothetischen Versorgungen eingeteilt wurden. Eingeteilt wurden Krankenhäuser in Kategorien bis 250 chirurgische Eingriffe, von 251 bis 500 sowie über 500. Das Fazit der Wissenschaftler lautet danach, dass Kliniken mit vielen chirurgischen Eingriffen an Knie und Hüfte bessere Ergebnisse erzielen und weniger Revisionsraten haben als Krankenhäuser mit weniger Erfahrung. Demnach hat die Erfahrung eines Krankenhauses einen entscheidenden Einfluss auf eine kurzfristige Ausfallwahrscheinlichkeit, wobei Operationen immer aus verschiedenen Teams von Operateuren, Anästhesisten sowie anderem medizinischen Personal bestehen. Auch wurde der Herstellerwechsel bei HTEP und KTEP analysiert. Hier gelangten die Wissenschaftler zu dem Schluss, dass ein Herstellerwechsel innerhalb einer Klinik einen signifikanten Anstieg der Revisionswahrscheinlichkeit bedingt. Erfahrene Operationsteams sind aber auch in der Lage, aus ihrer langjährigen Tätigkeit zu lernen und dadurch gute Langzeitergebnisse zu gewährleisten, wie die Zeitschrift „Der Orthopäde“ berichtet. 

Quelle: Ärzteblatt