Seite wählen

In Lübeck haben verschiedene Wissenschaftler an der Forschung und Entwicklung eines magnetischen Mikro-Roboters, der kleiner als ein Reiskorn ist, zusammengearbeitet.  

Das Institut für Medizintechnik der Universität Lübeck, das Fraunhofer-Institut für Individualisierte und Zellbasierte Medizintechnik IMTE und die Kliniken für Radiologie und Nuklearmedizin sowie für Neuroradiologie des UKSH, Campus Lübeck, waren in das Modell-Projekt an einer menschlichen Hirnarterie mit einem Aneurysma erfolgreich involviert. Der winzig kleine Roboter ist nur etwa 3 mm lang und 1,2 mm breit und kann schonende Eingriffe im menschlichen Körper vornehmen, aber auch Medikamente an den eigentlichen Wirkort im menschlichen Organismus schleusen und dort freisetzen. Die Kooperationspartner gehen davon aus, dass in der Zukunft auch Arzneimittel mittels Mini-Roboter zu Tumorregionen bewegt werden können und dort ihre Wirkung entfalten, was die Chemotherapie-Rate minimieren könnte. Darüber hinaus sind verstopfte Blutgefäße und auch Aneurysmen behandelbar. Ein Aneurysma konnte mit einem kleinen Drahtgeflecht vor dem Platzen bewahrt werden, was in Blutgefäßen im Gehirn fatale Auswirkungen hätte.  

Der Roboter wird mittels 3D-Druck hergestellt und dann mit einem magnetischen Lack aus magnetischen Nanopartikeln überzogen, sodass er Drehungen und Vorwärtsbewegungen im menschlichen Organismus machen kann. Das Lübecker Institut für Medizintechnik hat die Innovation entwickelt, die nach erfolgreichem Modellversuch schon bald in der klinischen Anwendung denkbar ist. Die Bewegungen des winzigen Roboters kann man auch mit Hilfe der sogenannten Magnetpartikelbildgebung tomographisch und in Echtzeit nachverfolgen, denn erst die Nanopartikel machen eine Bewegung des Mikro-Roboters möglich; ohne Strahlung, nur mit Magnetfeldern eines Tomographen, kann dies nachvollzogen werden.   

Die bisweilen einzigartige Innovation vereint nach Aussage verschiedener Experten Diagnostik und Therapie einer „theranostischen Methode“, bei der sowohl die Steuerung des Roboters bei gleichzeitiger Überwachung möglich ist, aber auch eine Behandlungsmöglichkeit mit einem einzigen kleinen chirurgischen Eingriff.  

Quelle: www.e-health-com.de