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Eine Studie der Privacy International, kurz PI, einer 1990 gegründeten international tätigen Menschenrechtsorganisation, prangert Methoden von Gesundheitsportalen an, die in großem Stil Daten weitergeben, wenn Nutzer im Internet  Informationen zu psychischen Erkrankungen, wie zum Beispiel Depressionen, suchen. Jeder, der im Internet über Seiten wie Google, Amazon oder Facebook sucht, sollte wissen, dass Drittanbieter davon profitieren. Die aktuelle PI-Studie hat dabei 136 Gesundheitsportale in den Ländern Deutschland, Frankreich und Großbritannien untersucht und ist zu dem Schluss gekommen, dass Daten von Nutzern ohne Einwilligung und ohne Kenntniss weitergegeben werden. 98 Prozent der Webseiten mit Gesundheitsinformationen zu psychischen Erkrankungen enthalten Cookies von Drittanbietern, 76 Prozent sogar Tracker, mit denen Drittanbieter Profile von Nutzern erstellen können. Die Leiterin der Abteilung für Datenmissbrauch bei PI, Frederike Kaltheuner, spricht in diesem Zusammenhang von Intransparenz und einem gefährlichen System, um an hochempfindliche und individuelle Daten, die nicht für jedermann zugänglich sein sollen, zu gelangen. Kaltheuner glaubt auch, dass die Richtlinien zur europäischen Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) mit Füßen getreten werden. Selbst die vom Wort und Bild Verlag herausgegebene Zeitschrift „Apotheken-Umschau“ wurde in der PI-Studie beanstandet. Als Reaktion darauf wurde die Webseite der Apotheken-Umschau abgeschaltet, um so die Datenschutz-Konformität erst einmal zu prüfen und gegebenenfalls zu reagieren. 

Quelle: www.pharmazeutische-zeitung.de