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Der britische Telemedizin-Anbieter Zava, ehemals DrEd, will über eine eigene Telemedizin-App den GKV-Markt mit Online-Sprechstunden erschließen. Zava ist ein Wettbewerber des Münchner Unternehmens Teleclinic und des schwedischen Unternehmens Kry. Allerdings läuft der Aufbau des neuen Konzeptes über die Smartphone-App gerade erst richtig an. Teleclinic ist hier schon mehrere Schritte weiter, denn der Konkurrent kann schon heute Online-Sprechstunden für GKV-Versicherte abrechnen. Der Neustart der Zava-App für das Handy ist allerdings „indikationsoffen“ geplant, das heißt, dass anders als auf der Internetseite von Zava nicht nur bestimmte Krankheitsbilder mit den Ärzten besprochen werden können, sondern Ärzte aus allen Fachrichtungen zur Begutachtung in der Woche zwischen 7 bis 21 Uhr und am Wochenende zwischen 8 und 20 Uhr zur Verfügung stehen werden. Ärzte sind zum Teil aber noch sehr zögerlich, weil sie niedrige Honorare erhalten, da sich die Preise für Patienten von Zava momentan nach an der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) orientieren. Ärzte bekommen momentan nur 12 Euro pro Sprechstunde.
Bei der Arzneimittel-Verordnung über Zava haben Patienten drei Wahlmöglichkeiten. Entweder werden E-Rezepte an Apotheken mit der Software des Kooperationspartners Noventi geschickt oder aber das elektronische Rezept geht an eine Versandapotheke. Die dritte Möglichkeit ist, dass Patienten ein herkömmliches Papierrezept erhalten und in die Apotheke ihrer Wahl gehen können. Zava ist in der Vergangenheit häufig heftiger Kritik ausgesetzt gewesen, weil Folgerezepte über die Internetseite der britischen Online-Arztpraxis erst nach Ausfüllung eines Fragebogens möglich waren. Bei App-Sprechstunden, wie sie neuerdings geplant sind, verzichtet Zava allerdings auf diese Methodik.

Quelle: Deutsche Apotheker Zeitung