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Laut Marktforschungsinstitut Quintiles IMS beziehen Patienten ihre rezeptfreien Arzneimittel immer häufiger über das Internet. Offizinapotheken und Versandapotheken setzten im ersten Halbjahr 2017 insgesamt 4,4 Mrd. Euro mit diesen OTC-Präparaten (Arznei- und Gesundheitsmittel) um; das ist ein Plus von 4 Prozent. Dabei entfiel der größte Teil der OTC-Umsätze von 3,7 Mrd. Euro auf die Offizinapotheken, die aber von Januar bis Juni lediglich drei Prozent mehr umsetzten. Die Menge der abgegeben Packungen blieb mit 398 Mio. relativ konstant. Der Versandhandel verschickte allerdings nur 63 Mio. Packungen OTC-Präparate, jedoch sechs Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Umsätze der Versender lagen bei 662 Mio. Euro, das ist ein Plus von 11 Prozent. Dieses Ergebnis zeigt laut Quintiles IMS eindeutig, dass der Versandhandel seine Position im OTC-Markt festigt. Im ersten Halbjahr 2017 fiel, am Umsatz gemessen, 15 Prozent Marktanteil auf die Versandapotheken, im ersten Halbjahr 2016 waren es nur 14 Prozent. Vor allem Hautpräparate, Husten-und Erkältungsmittel, Vitamine- und Nahrungsergänzungsmittel sowie Präparate für den Magen-Darm-Trakt stehen bei beiden Anbietern ganz oben auf der Liste der meist verkauften rezeptfreien Präparate; dabei lässt sich feststellen, dass der Versandhandel ein Wachstum des Verkaufs aller Produktgruppen verzeichnet, während der Absatz von Präparaten in Offizinapotheken stagniert oder aber weniger wird. OTC-Präparate werden von Patienten hauptsächlich (80 Prozent nach Wert und Menge) durch Selbstmedikation gekauft oder bestellt; 11 Prozent des Umsatzes sind Privatrezepte und 7 Prozent sind Rezepte zu Lasten der gesetzlichen Krankenkassen.

Quelle: Pharmazeutische Zeitung