Seite wählen

Der GKV-Spitzenverband verzeichnet nach Auskunft seines Vizevorsitzenden Gernot Kiefer einen Anstieg der Zahl der Pflegebedürftigen im letzten Jahr um 11 Prozent. Jahre zuvor lag die Zahl der pflegebedürftigen Menschen bei etwa 326.000 Fälle pro Jahr, während 2023 361.000 Fälle verzeichnet wurden. Die Lage könnte sich demnach in zehn Jahren noch weiter dramatisieren. Allerdings flacht sich die Kurve ab, wenn die Welle der Babyboomer kommt.  

Gibt es dennoch Grund zur Panik? Kiefer glaubt, dass in zehn Jahren mehr Vollzeit-Pflegekräfte fehlen werden als derzeit. Momentan fehlen 30.000 Pflegekräfte in Vollzeit. Die Lage könnte sich danach also durchaus zuspitzen, erwarten ExpertInnen.  

Warum man 2023 einen sprunghaften Anstieg von Pflegebedürftigen zu verzeichnen hatte, kann nur gemutmaßt werden. Vielleicht ist der Nachholeffekt der Pandemie schuld, weil viele Menschen in der Corona-Zeit Abstand von anderen Menschen genommen haben und auch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen nicht ins Haus geholt haben, um eine Pflegebedürftigkeit prüfen zu lassen. Kiefer jedenfalls begrüßt den Vorstoß von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach, der den Pflegekräften mehr Kompetenz zukommen lassen möchte und der deren medizinische Einsatzgebiete erweitern will.  

Quelle: altenheim.net