Bislang konnte die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) ordentliche Reserven verzeichnen. Diese konnten sie fünf Jahre lang über Gewinne ansparen. Nun ist es nicht mehr wegzudiskutieren. In den ersten drei Quartalen 2014 haben die Kassen ein Defizit von 740 Mio. Euro angesammelt. Verantwortlich dafür sind steigende Gesundheitskosten und Änderungen im Finanzausgleich zwischen den Kassen. Experten haben das Defizit aber schon vor einiger Zeit vorausgesagt, da Ausgaben für Medikamente, Arzthonorare und Kliniken schneller steigen als die Einnahmen. Nach einer Erklärung des Gesundheitsministeriums verfügen die Kassen aber noch über Reserven von 16 Mrd. Euro, die Finanzsituation bei der GKV sei somit weiter stabil.
Das Bild in der Landschaft der GKV ist ganz unterschiedlich. Während die Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) und die Knappschaft Überschüsse von 350 und 118 Mio. Euro ausweisen, schreiben alle anderen rote Zahlen, berichtet die FAZ unter Berufung auf Angaben der Krankenkassen. Demnach kommen die Innungskassen nach neun Monaten auf ein Defizit von 118 Mio. Euro, die Betriebskrankenkassen auf ein Minus von 257 Mio. Euro und die Ersatzkassen, der Marktführer, gar von 830 Mio. Euro. Ende 2013 hatte die GKV ein Rekordpolster von 30,3 Mrd. Euro auf der hohen Kante. Davon entfielen 16,7 Mrd. Euro auf die einzelnen Kassen und 13,6 Mrd. auf den Gesundheitsfonds. Der Bund hat damals mit der Reduzierung seiner Zuschüsse für die GKV reagiert.
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