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Der jetzt präsentierte Qualitätsmonitor 2018 der AOK zeigt, dass die Zahl der Todesfälle in deutschen Kliniken sinken könnte, wenn komplizierte Operationen zum Beispiel bei Krebspatienten von erfahrenen Krankenhäusern, die ausreichend hohe Fallzahlen mit entsprechender Qualifikation vorweisen, durchgeführt würden. So könnte man laut AOK die Todesfälle im Bereich Lungenkrebs- oder Darmkrebs-Operationen senken. Voraussetzung seien Erfahrung, Strukturen für die optimale Nachbehandlung, spezialisierte Chirurgen und Operationsteams mit Routine und Erfahrung, so AOK-Chef Martin Litsch. Er ist für die Einführung sogenannter Mindestmengen an Eingriffen pro Jahr, anderenfalls droht er den Kliniken mit Verweigerung von Geldern für bestimmte Operationen. Unterstützt wird der Chef der AOK von der Deutschen Krebsgesellschaft und von der Technischen Universität Berlin, die das Problem ähnlich sehen. Von der Krebsgesellschaft gibt es für Kliniken, die diese Mindestanforderung bereits heute schon erfüllen, ein Zertifikat. Auch 85 Prozent der Patienten würden für eine Spezialisierung von Kliniken längere Anfahrtswege in Kauf nehmen, das ergab eine Befragung von 815.000 Krankenhauspatienten, die die Techniker Krankenkasse veröffentlichte. Georg Baum von der Deutschen Krankenhausgesellschaft kritisierte die Studie der AOK. Er hält sie für unseriös, da die Abrechnungsdaten und deren Interpretation keine Rückschlüsse auf vermeidbare Todesfälle zuließen. Die Kliniken seien allerdings grundsätzlich bereit, die neuen Vorgaben zu akzeptieren und umzusetzen.

Quelle: Apotheke adhoc