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Die neue Pflegereform greift. Seit dem 1. Januar 2017 werden die Menschen nicht mehr in drei Pflegestufen eingeteilt, sondern in Pflegegrade, und davon gibt es fünf. Vor allem für Demenzkranke ein Vorteil. Seit der Einführung der Pflegereform haben 80.000 Menschen Pflegeleistungen erhalten, die vor der Reform leer ausgegangen wären. Der medizinische Dienst der Krankenversicherung (MDK) teilte mit, dass man für das komplette Jahr 2017 mit 200.000 Menschen rechnet. Im ersten Quartal 2017 erhielten von den insgesamt 2,8 Mio. pflegebedürftigen Personen 129.000 Pflegeleistungen nach den neuen Kriterien. Neue Kriterien sind beispielsweise Unterstützung bei aggressivem Verhalten, Probleme bei der Alltagsbewältigung, Beeinträchtigungen bei Demenz und vieles mehr. Hierbei wird auch nicht mehr allein nach Zeitaufwand abgerechnet, sondern der Grad der Selbständigkeit ist ein entscheidender Faktor für die Berechnung des Pflegeaufwandes. Seit Beginn der Pflegereform bis heute sind bereits 222.000 Menschen begutachtet worden, von denen 84 Prozent ein Pflegegrad zuerkannt worden sein. Bei der bisherigen Reform lag die Anerkennungsquote bei 75 Prozent. Ein großer Fortschritt, so Peter Pick, Geschäftsführer des Medizinischen Dienstes des Kassen-Spitzenverbands, allerdings müssen die Betroffenen viel zu lange auf einen Bescheid warten, in der Regel vier bis acht Wochen nach Antragstellung. Ab 2018, so Pick, soll wieder die 25-Tage-Frist gelten, dann sind die MDK-Gutachter gut eingearbeitet.

Quelle: Deutsche Gesundheitsnachrichten