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Angesichts des zunehmenden Ärztemangels vor allem in ländlichen Regionen fordern Deutschlands Hausärzte tiefgreifende Veränderungen zur Stärkung der Allgemeinmedizin. Besorgniserregend sei, dass die Zahl der Allgemeinmediziner sinke, auch wenn es insgesamt mehr Ärzte gebe, betonte der Deutsche Hausärzteverband anlässlich der Veröffentlichung einer neuen Studie in Berlin. Die Friedrich-Ebert-Stiftung hatte mit Experten Fehlentwicklungen im Gesundheitswesen untersucht. Das Positionspapier bemängelt auch eine zu schwache Rolle der hausärztlichen Versorgung.

Die Hausärzte fühlten sich davon bestätigt. Der Verbandsvorsitzende Ulrich Weigeldt sagte, besonders auf dem Land fänden Praxisinhaber oft keinen Nachfolger. „In den Städten sehen wir zunehmend die faktische Umwidmung von Hausarztsitzen in fachspezifische Schwerpunktpraxen.“ Er forderte, der Gesetzgeber solle die Hausärzte etwa durch größere Möglichkeiten zur freieren Vertragsgestaltung mit den Krankenkassen stärken.

Kommentar: Nach den jüngsten Zahlen der KBV gibt es derzeit rund 60.000 Hausärzte und 78.000 niedergelassene Fachärzte, von denen bis 2020 insgesamt 48.000 altersbedingt ausscheiden werden.Erschwerend kommt hinzu, dass die Anzahl der ausgebildeten Hausärzte kontinuierlich sinkt. Trotz des zunehmenden Mangels an Hausärzten in Deutschland waren 2012 von 10.127 Ärzten, die nach dem Studium ihre Weiterbildung abschlossen, nur 949 hausärztlich tätig. Laut der KBV sind das so wenige, wie seit Jahren nicht. Im 2011 waren es noch 1298, davor 1085 und 1168. Auch sonst gehe die Zahl der Ärzte, die zur Grundversorgung zählen, teils nach unten. So zum Beispiel bei Chirurgen oder Orthopäden

In Hinblick auf die Verteilungsproblematik ist am 1. Januar 2013 die neue Richtlinie zur Bedarfsplanung in Kraft getreten. Mit dieser sollen laut GBA-Vorstand Josef Hecken die Zulassungsmöglichkeiten von Ärzten in ländlichen Regionen verbessert und die Verteilungsprobleme in der ärztlichen Versorgung zielgerichtet angegangen werden können. Rund 3000 Hausärzte haben dadurch die sichere Möglichkeit zu einer Praxiseröffnung. In Ballungsgebieten und für spezialisierte Ärzte dagegen wurde diese Option weitgehend eingeschränkt.

[ilink url=“http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=nachrichten&Nachricht_ID=46288&Nachricht_Title=Nachrichten_Sorgenkind+Allgemeinmedizin%3A+Haus%E4rzte+schlagen+Alarm&type=0″] Link zur Quelle (Pharmazeutische Zeitung)[/ilink]