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Eine im Auftrag des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI) erstellte Studie des Wirtschaftsforschungsinstituts WifOR ist zu dem Ergebnis gekommen, dass die industrielle Gesundheitswirtschaft fast doppelt so stark in ihrer Bruttowertschöpfung* wächst wie das restliche verarbeitende Gewerbe in Deutschland. Die Branche liegt mit ihren jährlichen Wachstumsraten somit 1,3 Prozentpunkte über den Werten des verarbeitenden Gewerbes mit 1,7 Prozent. Insgesamt wuchs die deutsche Pharmaindustrie zwischen 2005 und 2010 somit um durchschnittlich um 3 Prozent pro Jahr.

Der Unterschied wird jedoch bei sieben ausgewählten Unternehmen der Branche, die besondere Anstrengungen auf dem deutschen Markt zeigen, noch deutlicher. Dazu gehören unter anderem Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG, Fresenius SE & Co. KgaA und der Pharmakonzern Sanofi-Aventis Deutschland GmbH. Das Wachstum der Bruttowertschöpfung betrug hier jährlich 6,6 Prozent. Dies entspricht dem Dreifachen des jährlichen Wachstums der deutschen Volkswirtschaft mit 2,2 Prozent.

Neben Kennzahlen zum Wachstum wurden auch alternative Kennzahlen veröffentlicht. So generiert ein Arbeitsplatz in der Gesundheitswirtschaft 2,5 Arbeitsplätze in anderen Wirtschaftsbereichen. Auch das Beschäftigungswachstum liegt mit 1,3 Prozent deutlich mit 0,5 Prozentpunkten über dem des Landesdurchschnitts mit 0,8 Prozent.

Die gesamte Studie des WifOR in Zusammenarbeit mit dem BDI kann hier heruntergeladen werden.

*Bruttowertschöpfung (BWS): Gesamtwert der hergestellten Güter zu Herstellungspreisen abzüglich des Gesamtwerts der für die Güterherstellung verwendeten Vorleistungen zu Anschaffungspreisen

Kommentar: Nach Ansicht des Verband Forschender Arzneimittelhersteller (vfa) sind die durch das WiFOR veröffentlichte Zahlen und das enorme Wachstum nur durch das stark wachsende Auslandsgeschäft zu erzielen. Aufgrund der, nach Ansicht des vfa bestehenden, Überregulierung in Deutschland und des zunehmenden Drucks auf die Pharma-Unternehmen aus Asien und Lateinamerika kann Deutschland bald nicht mehr ganz vorne mitspielen. So haben bereits seit 2011 erste Pharmaproduzenten in Deutschland mit Umsatzrückgängen zu kämpfen. Auch für 2013 rechnet ein Drittel der Unternehmen mit einen Umsatzrückgang, der zum Teil auch deutlich ausfallen kann.

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