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Der Verband der Ersatzkassen (vdek) geht davon aus, dass knapp ein Fünftel der Krankenhäuser in Niedersachsen bis 2030 schließen muss. Der Verband forderte besonders die Schließung kleinerer Kliniken – konkret wären dies nach einer aktuellen Prognose des Krankenkassenverbundes 33 der 193 Krankenhäuser in Niedersachsen.

„Entweder wir lassen die Krankenhäuser immer kleiner werden, oder die Landesregierung legt ein Konzept vor, um sinnvolle Fusionsprozesse anzuschieben”, sagte Verbandssprecher Hanno Kummer zu dieser Thematik.

Hintergrund: Wegen des demografischen Wandels und immer kürzeren Klinikaufenthalten werde die Zahl der Betten in Niedersachsen bis 2030 von 40 000 auf 36 000 sinken.

Zudem sprach sich der Verband in einem Positionspapier für die Zuwanderung von Fachkräften im Pflegebereich aus. „Um die Kosten bei voraussichtlich steigendem Personalbedarf zu stabilisieren, ist es aus Sicht der Ersatzkassen unerlässlich, gezielte Einwanderung für den Pflegebereich zu fördern”, teilte der Verband mit.

Kommentar: Der Forderung des Kassenverbandes beruht auf der Tatsache, dass vor allem kleine, nicht spezialisierte Kliniken wirtschaftliche Problem haben. Dies war in Niedersachsen zuletzt etwa in der Wesermarsch zu beobachten, wo zwei Kliniken mit je 150 Betten in einem Landkreis miteinander konkurrieren. In Deutschland haben rund 60 Prozent aller Kliniken eine Bettenanzahl unter 200.

Auch wenn in Niedersachsen als Flächenbundesland der Erreichbarkeit von Kliniken eine hohe Bedeutung zukommt, sehen Kassenvertreter künftig eine bestmögliche Behandlung in einer spezialisierten Klinik als vorrangiges Konzept an. Gegenwind kommt in dieser Sache vom niedersächsischen Sozialministerium, das auf regionale Lösungen setzt und sicherstellen will, dass auch in Zukunft jeder ein Krankenhaus in 30 Autominuten erreichen kann.

[ilink url=“http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/55907/Niedersachsen-Ersatzkassen-fordern-Schliessung-von-Krankenhaeusern“] Link zur Quelle (Ärzteblatt.de)[/ilink]