Medizintechnik-Branche: BVMed Herbstumfrage sieht abschwächende Inlandsentwicklung

Das erwartete Umsatzwachstum der Medizintechnik-Branche hat sich in Deutschland im Jahr 2013 deutlich abgeschwächt. Es liegt bei durchschnittlich nur noch 2,6 Prozent. In den Vorjahren waren es jeweils noch rund 5 Prozent. Besser entwickelt sich mit rund 4,4 Prozent die weltweite Umsatzentwicklung. Das ergab die jährliche Herbstumfrage des BVMed.

Auch die Gewinnaussicht der ist eingetrübt: Laut Umfrage kalkulieren nur noch ein Viertel der Unternehmen in diesem Jahr in Deutschland ein besseres Gewinnergebnis. Über ein Drittel erwarten zurückgehende Gewinn.

Als wachstumshemmende Faktoren sieht die Branche vor allem den Erstattungsbereich, den zunehmenden Preisdruck durch Einkaufsgemeinschaften oder eine innovationsfeindliche Politik der Krankenkassen.

Der BVMed-Vorstandsvorsitzende Dr. Meinrad Lugan (B. Braun) plädierte für eine „kohärente Innovationsförderung“ und verbindliche Fristen für die zusätzlichen Prüfprozesse, um die Chancen von MedTech-Innovationen für die Patientenversorgung und ein effizientes Gesundheitssystem besser nutzen zu können.

Kommentar: Während im Jahr 2012 die Gesamtbranche um 4 Prozent auf 22,2 Mrd. Euro zulegen konnte, betrug in den Vorjahren das Umsatzwachstum 6,9 Prozent (2011) bzw. 9,4 Prozent (2010), nachdem zuvor das Krisenjahr 2009 vor allem durch Rückgänge im Export gekennzeichnet war.Die beschriebene Entwicklung der Medizintechnik-Branche, die eine Exportquote von über 65 Prozent hat, ist nicht neu. Der Auslandsumsatz stieg 2012 um 6 Prozent auf insgesamt 15,0 Milliarden Euro. Der Inlandsumsatz stagnierte dagegen. Er lag mit 7,2 Milliarden Euro auf dem Niveau der beiden Vorjahre (plus/minus 0 Prozent). Es kann davon ausgegangen werden, dass der inländische Preisdruck auch weiterhin die Branche beschäftigen wird. Dennoch wird dieser in den meisten Bereichen durch weitere Absatzsteigerungen aufgrund steigender Fallzahlen von den Unternehmen kompensiert werden. Hilfsmittel stellen mit 6,6 Mrd. Euro GKV Augaben in 2011 einen Teil der Medizinprodukte dar.

[ilink] Link zur Quelle (BVMed.de)[/ilink]