Krankenhäuser, die die qualitativ hochwertige Versorgung ihrer Patienten in den Fokus stellen, werden dafür wirtschaftlich nicht belohnt. Zwischen der Qualität der Behandlung und dem wirtschaftlichen Erfolg eines Klinikums besteht kein statistischer Zusammenhang, so das knappe Ergebnis einer Studie der Beratungsgesellschaft KPMG, die deutsche Krankenhäuser hinsichtlich Aufwand und Qualität untersuchte.
Die Berater untersuchten dazu 64 Qualitätsindikatoren in 284 repräsentativen Krankenhäuser. Grundlage für die Untersuchung waren die Qualitätsberichte der Kliniken nach § 137 SGB V. Endgültig wurden jedoch nur 208 Kliniken berücksichtigt, da nur diese bei mindestens 35 der 64 untersuchten Qualitätsindikatoren Angaben machten. Anschließend wurde den objektiven Qualitätsindikatoren eine Scoring-Kennzahl zwischen 0 und 3 Punkten zugewiesen. Zur Bestimmung der subjektiven Behandlungsqualität nutzte KPMG den Klinikführer der Techniker Krankenkasse, dessen Ergebnisse in einer Umfrage in 1.000 Krankenhäusern ermittelt wurde. Die wirtschaftliche Lage der Häuser, die durch die Umsatzrentabilität abgebildet wurde, ermittelte die Beratungsgesellschaft auf Basis der Jahresabschlüsse im Bundesanzeiger.
Es zeigte sich, dass Krankenhäuser mit besseren Qualitätsergebnissen keine höhere Umsatzrentabilität aufwiesen. In einem weiteren Schritt wurden dann die Ergebnisse des EHCI (Euro Health Consumer Index) zu den von KPMG erzielten Erkenntnissen in Verbindung gesetzt. Mit dem Ergebnis, dass in vielen anderen Ländern Europas mit weniger finanziellem Aufwand eine höhere Ergebnisqualität erzielt wird. Nach KPMG erreicht Deutschland damit den drittletzten Platz vor Griechenland und Portugal. Das mediale Echo war dementsprechend groß.
[ilink url=“http://www.aerztezeitung.de/praxis_wirtschaft/qualitaetsmanagement/article/853488/krankenhaus-studie-qualitaet-zahlt-nicht.html“] Link zur Quelle (Ärztezeitung)[/ilink]