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Wie aus dem Gesundheitsmonitor des Bundesverbands der Arzneimittelhersteller ersichtlich, sind die Deutschen nicht gerade optimistisch, wenn es um die Einschätzung der zukünftigen Gesundheitsversorgung geht. Jeder zweite Deutsche rechnet mit einer Verschlechterung der aktuellen Situation. Die Frage an die Deutschen Bürger war klar formuliert: „Wird sich die Gesundheitsversorgung in den nächsten zehn Jahren verbessern?“ 17 Prozent der Befragten stimmten für „Ja“, 56 Prozent dagegen für „nein“. Die verbleibenden 23 Prozent gehen von eine unveränderten Situation aus.

Der Gesundheitsmonitor wurde aktuell in Berlin vorgestellt. Ihm zugrunde liegt eine Repräsentativ-Umfrage des Marktforschungsinstitus Nielsen.

Nach Meinung der Bundesbürger wird die Politik wenig zur Problemlösung und zur Verbesserung des Optimismus der Bürger beitragen können. 23 Prozent sprechen sich in Sachen Gesundheitspolitik für die CDU aus, 19  Prozent für die SPD. Andere Parteien fallen mit nur einstelligen Werten praktisch nicht ins Gewicht.

Wenn es um ihre gesundheitliche Versorgung geht, scheinen die Bundesbürger auf Praxisnähe zu setzen, denn  66 Prozent der Befragten bringen den Apothekerinnen und Apothekern das größte Vertrauen entgegen, gefolgt von den Ärzten, die mit 63 Prozent an zweiter Stelle rangieren. Dieser Umstand ist interessant vor allem vor dem Hintergrund, dass die Umfrage im Jahr 2013 ergab, dass jedenfalls das Vertrauen in die Ärzteverbände damals nur bei 30 Prozent lag. Mit 39 und 37 Prozent ist der Unterschied zwischen gesetzlicher und privater Krankenversicherung nicht wirklich richtungsweisend. Kliniken und Pflegeeinrichtungen genießen nur bei 25 Prozent der Bürgern Vertrauen.

Es scheint, als spiegele die Umfrage die aktuellen Diskussionen um fehlende Gelder im Gesundheitssystem, Ärztemangel und Pflege- und Qualitätsreformen. So fragt sich, inwieweit die dargestellten Werte auch auf einer Beeinflussung der Bürger durch politische Meinungen beruhen. Grundsätzlich fühlen sich die Menschen in Deutschland medizinisch gut versorgt.

Die beste Strategie für das Gesundheitswesen, sich bei den Bundesbürgern wieder etwas beliebter zu machen, wird wohl sein, weiterhin durch hohe Leistungsqualität zu überzeugen. Das den Apotheken entgegengebrachte Vertrauen überrascht nicht, wenn man bedenkt, dass hier noch unabhängig und von Auge zu Auge – sofern sich der Kunde nicht für die Versandapotheke entscheidet – mit dem Patienten beraten wird. Die Verantwortlichen sollten Sorge dafür tragen, dass dieses Vertrauen nicht erschüttert wird, wie zum Beispiel aktuell durch Diskussionen um Rabattverträge und Relaxationen, die letztlich zulasten des Kunden gehen.