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Mitte Juli 2014 wurde bekannt, dass erstmals seit dem Jahr 2008 die deutschen gesetzlichen Krankenversicherungen weniger an Beiträgen einnahmen als sie an Ausgaben für ihre Versicherten tätigten. Das Defizit beläuft sich für die ersten drei Monate des Jahres auf 270 Mio. Euro. Die Gründe für dieses Defizit sind laut Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) in der Beteiligung der Versicherten an den Finanzreserven über Prämienzahlungen (236 Mio. Euro) und in den freiwilligen Leistungen der Kassen in Höhe von 55 Mio. zu sehen. Zugleich sank auch der Bundeszuschuss von 14 Mrd. Euro auf 10,5 Mrd. Euro.

Den Einnahmen in Höhe von 50,7 Mrd. Euro stehen Ausgaben von 51 Mrd. Euro gegenüber. Die Ausgaben stiegen somit im Vergleich zum Vorjahr um 5,5 Prozent. Hauptsächliche Kostentreiber waren erhöhte Ausgaben für Arzneimittel und Hilfsmittel. So stiegen die Kosten für Arzneimittel um 8,4 Prozent auf 8,69 Mrd. Euro. Hilfsmittel sogar um 10,7 Prozent auf 1,86 Mrd. Euro. Im Bereich der Hilfsmittel war die Hörgeräteversorgung von den höchsten Ausgabensteigerungen betroffen. Um rund 55 Prozent stiegen die Ausgaben hier im Vergleich zum Vorjahresquartal. Hier zeigt sich, welchen Einfluss der fast verdoppelte Festbetrag für Hörgeräte ab dem 1. November 2013 auf die Ausgabenstruktur hat.

Kommentar: Bei der Betrachtung der verschiedenen Krankenkassen musste die Techniker Kasse die größten Verluste hinnehmen (217 Mio. Euro). Insgesamt verzeichneten die Ersatzkassen ein Defizit von 317 Mio. Euro. Am besten schnitten die AOKen ab. Ihr Überschuss betrug 149 Mio. Euro und war damit nur rund ein Drittel so hoch wie im Vorjahreszeitraum.

Bei der Betrachtung der Ausgabenentwicklung bei Hilfsmitteln nach Kassenart ergibt sich folgendes Bild für das erste Quartal 2014: AOK (+8,0%), Betriebskrankenkassen (+6,9%), Innungskrankenkassen (+34,6%), Knappschaft (+14,0%), Ersatzkassen (+12,0%) und Landwirtschaftliche Kassen (-3,5%)

[ilink url=“http://www.bmg.bund.de/fileadmin/dateien/Pressemitteilungen/2014/2014_02/140619_PM_KV45.pdf“] Link zur Quelle (Bundesgesundheitsministerium)[/ilink]