Die veränderte Bevölkerungsentwicklung stellt hohe Anforderungen an das Gesundheitswesen. In einem Gutachten lieferte der Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen im Juni Anstöße, um insbesondere dem drohenden Ärztemangel zu begegnen. Zusammen mit Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) diskutierten die Experten im Rahmen eines Symposiums die Lösungsansätze.
Wie „Apotheke Adhoc“ berichtete, standen mögliche Maßnahmen zur Sicherstellung der hausärztlichen Versorgung im Mittelpunkt, denn besonders in ländlichen, strukturschwachen Regionen drohe bis 2020 ein Mangel an Allgemeinmedizinern. Die Politik hat den Ernst der Lage erkannt – um den drohenden Versorgungsengpässen entgegenzuwirken will Gröhe mit dem „Masterplan Medizinstudium 2020“ den Bereich Allgemeinmedizin im Studium stärken. Geplant sind ein sechswöchiges Vorpraktikum sowie ein obligatorisches PJ-Quartal bei einem Allgemeinmediziner. Gleichzeitig stehen auch der Pflegeausbildung Reformen bevor. Künftig solle die Ausbildung aus einer allgemeinen Grundausbildung mit daran anschließender Spezialisierung bestehen. Auch der Umstand, dass Pflegeschüler einen großen Teil der Ausbildung selbst finanzieren müssen, solle in Zukunft der Vergangenheit angehören.
Für die Primär- und Langzeitversorgung sollen lokale Gesundheitszentren gestärkt werden. Mobile Dienste oder Praxen, Bürgerbusse und Telemedizin können diese Angebote ergänzen. Dafür will Gröhe bürokratische Hürden abbauen. Die Vorgabe, dass in einem Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) verschiedene Arztgruppen angesiedelt sein müssen, soll aufgehoben werden. Zukünftig wären dann auch Hausärzte-MVZ zugelassen. Um einen stärkeren Anreiz für die ärztliche Tätigkeit in ländlichen Regionen zu schaffen, seien nach Ansicht des Sachverständigenrates auch Vergütungszuschläge denkbar.
[ilink url=“http://www.apotheke-adhoc.de/nachrichten/politik/nachricht-detail-politik/versorgung-land-groehe-diskutiert-mit-sachverstaendigenrat/“]Link zur Quelle: (Apotheke Adhoc)[/ilink]