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Wie eine aktuelle Stimmrechtsmitteilung verlauten lässt, hat Asklepios-Eigentümer Bernhard Broermann seine Anteile am Rhön-Klinikum von unter 10 Prozent auf 15,25 Prozent aufgestockt. Er erwarb die Anteile im Zuge eines Aktienrückkaufprogramms und sicherte sich damit nun die Sperrminorität – zumindest für einen gewissen Zeitraum. Bisher galt bei wichtigen Hauptversammlungsbeschlüssen noch die 90 Prozent-Hürde, die Rhön-Kliniken beabsichtigen aber, diese auf 75 Prozent zu senken. Sofern dies geschieht, muss ein Großaktionär mindestens 25 Prozent halten, um eine Sperrminorität zu haben. Die geplante Abschaffung der 90 Prozent-Hürde ist allerdings noch umstritten und daher nicht ins Handelsregister eingetragen. Insoweit sind sogar mehrere Klagen anhängig. Vor der Eintragung in das Handelsregister erlangt der Hauptversammlungsbeschluss keine Rechtskraft.

Neben Broermann hält auch der Gründer des Rhön-Klinikums und derzeitiger Aufsichtsratsvorsitzender Münch weiter eine Sperrminorität. Diese liegt allerdings gerade mal bei 11,27 Prozent. Größter Anteilseigner ist mit rund 18 Prozent weiter der Medizintechnikkonzern B.Braun. Münch stimmte seinerzeit für eine vollständige Übernahme der Rhön-Kliniken durch Fresenius. Dies hatten Asklepios und B.Braun aufgrund ihrer Stimmrechte verhindert.

Kommentar: Im Jahr 2013 war ein regelrechter Streit zwischen Fresenius, Asklepios und B. Braun entfacht als es um den Verkauf von 43 und 15 Versorgungszentren von Rhön an Fresenius Helios ging. Im Dezember 2013 einigten sich dann die Unternehmen in der Form, dass B. Braun auf Maßnahmen gegen den Verkauf der Kliniken und Versorgungszentren zu verzichten. Im Gegenzug  wurde ein langfristiger Liefervertrag mit B. Braun geschlossen. Zudem verständigte man sich darauf, dass Fresenius Kabi als Lieferant nicht bevorzugt werden solle. Helios und Asklepios sollten entsprechend der Einigung gegen eine Einmalzahlung durch Fresenius zudem gleichberechtigte Partner in einem Kooperationsnetzwerk werden, dessen Funktion zum damaligen Zeitpunkt nicht bekannt gegeben worden war. Im März 2014 verkündeten dann jedenfalls Helios, Asklepios und das Rhön-Klinikum die Gründung eines Kliniknetzwerks unter dem Titel „Netzwerkmedizin“.

[ilink url=“http://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2014-11/32097141-asklepios-stockt-bei-rhoen-klinikum-kraeftig-auf-015.htm“] Link zur Quelle (finanznachrichten)[/ilink]