Das menschliche Immunsystem ist hocheffektiv in der Abwehr eingedrungener Erreger wie Viren und Bakterien. Bei der Bekämpfung von bestehenden Tumoren versagt es allerdings häufig. Forscher des Robert-Koch-Instituts (RKI) in Berlin wollten sich damit nicht abfinden – und programmierten die natürlichen Waffen des Immunsystems, die T-Lymphozyten, auch Killer-T-Zellen genannt, um. Laut ersten Tests scheint dieses Vorgehen erfolgreich.
Impfungen gegen Krebs sind spätestens seit der Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs bekannt, diese wird seit einigen Jahren erfoglreich eingesetzt. Allerdings kann sie nur vorbeugend wirken, bei bestehenden Tumorerkrankungen waren Impfungen bislang nicht erfolgreich. Das könnte sich nun ändern. Wie „Bionity.com“ am 26. März berichtete, konnten Forscher des RKI in Berlin bestimmte Immunzellen so verändern, dass sie Tumorzellen erkennen und gezielt eliminieren. Das System wurde im Mausmodell bereits erfolgreich getestet. Inzwischen sei es den Forschern auch gelungen ein Verfahren zu entwickeln, die Killer-T-Zellen mit Hilfe bestimmter Wachstumsfaktoren im lebenden Körper zur Vermehrung anzuregen, so dass letztendlich mehr programmierte Killer-T-Zellen zur Verfügung stehen. Statt fünf Prozent aller Killer-T-Zellen wären es dadurch bis zu zehn Mal mehr, bis zu 50 Prozent aller Killer-T-Zellen im Körper, so Richard Kroczek, Leiter der Arbeitsgruppe.
Im Tiermodell habe sich das Verfahren bisher als sehr erfolgreich bewiesen, die Forscher geben an, dass die Ergebnisse auf den Menschen übertragbar seien. Weitere Studien sollen zeigen, ob die Methode beim Menschen im Kampf gegen den Krebs sicher und erfolgreich eingesetzt werden kann. Das Forschungsprojekt wurde durch die Wilhelm Sander-Stiftung mit rund 390.000 Euro unterstützt.
[ilink url=“http://www.bionity.com/de/news/152209/impfverfahren-gegen-krebs-entwickelt.html?WT.mc_id=ca0067″] Link zur Quelle (Bionity.com)[/ilink]