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„I will always choose a lazy person to do a difficult job. Because he will definitely find an easy way to do it.“ Dieses Zitat wird dem Software-Pionier Bill Gates zugeschrieben und lässt sich auf die Erfindung des Exoskeletts „Chairless Chair“ des Schweizer Start-up-Unternehmens Noonee ummünzen.

CEO Keith Gunura dachte bei der Entwicklung des Exoskeletts an einen seiner ersten Jobs in einer Verpackungsanlage. „Damals musste ich täglich bis zu zehn Stunden stehen und hatte jeden Abend erschöpfte Beine. Das hat mich zum Nachdenken gebracht“, so Gunura gegenüber dem Schweizer Nachrichtenmagazin „20 Minuten“. Daraus erwuchs später, bei seiner Arbeit im Robotik-Labor der ETH Zürich die Idee eines Exoskeletts zum Umschnallen um Beine und Schuhe, welches sich auf Knopfdruck fixieren lässt. Damit funktioniert es quasi als mobiler Stuhl und soll längeres, ermüdungsfreies Stehen ermöglichen.

Einen namhaften Interessenten für das Exoskelett kann Noonee bereits vorweisen: Der Ingolstädter Autohersteller Audi hat den „Chairless Chair“ bereits am Standort Neckarsulm getestet. Das Gerät kam unter anderem bei der Türenmontage, also auch am Fließband, zum Einsatz. Audi zeigte sich zufrieden mit den Testergebnissen. Der Stuhl verbessere auch bei großer körperlichen Belastung die Körperhaltung und entlaste die Beine. Um die Alltagstauglichkeit des Stuhls weiter zu verbessern, arbeiten Audi und Noonee bei der Weiterentwicklung eng zusammen. Ziel ist eine Gewichtsreduktion und eine Verbesserung des Tragekomforts. Noonee denkt aber noch weiter. Dem „Chairless Chair“ sollen in Zukunft weitere, innovative Produkte folgen, so das Unternehmen.

Kommentar: Bisher machten Exoskelette neben ihrem Einsatz in der Rehabilitation oder als Hilfsmittel für Behinderte auf sich aufmerksam, vielleicht noch durch den geplanten Einsatz beim Militär. Dabei ergibt die industrielle Nutzung mindestens genau so viel Sinn. Viele Branchen kommen nicht ohne Fließbandfertigung aus, durch Exoskelette profitieren auch die Beschäftigten vom technischen Fortschritt und sind bestenfalls seltener von Erkrankungen des Bewegungsapparates betroffen. Weitere denkbare Einsatzmöglichkeiten sind alle Arbeiten, die im Stehen ausgeführt werden.

[ilink url=“http://www.noonee.ch/“] Link zur Quelle (noonee)[/ilink]

[ilink url=“http://www.20min.ch/digital/news/story/Audi-setzt-auf-Schweizer-Exoskelett-28963916″]Link zur Quelle (20 Minuten)[/ilink]