Eine Studie des wirtschaftsnahen Rheinisch-westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI) kommt in der Studie „Krankenhäuser in privater Trägerschaft 2015“ zu dem Ergebnis, dass Kliniken in privater Trägerschaft im Durchschnitt finanzkräftiger seien. Darüber hinaus zahlten sie im Vergleich zu Kliniken in anderer Trägerschaft mehr Steuern und tätigten höhere Investitionen in die medizinische Infrastruktur. Das RWI wertete dafür Krankenhaus-Kennziffern aus den Jahren 2005 bis 2013 aus.
Für Kommunen sind private Krankenhäuser tatsächlich ein Glücksfall: Sie nehmen deutlich weniger Fördermittel in Anspruch und spülen dabei mehr Geld in die Kassen. Laut dem RWI waren im Jahr 2013 nur sieben Prozent der privaten Krankenhäuser nicht investitionsfähig, dagegen 62 Prozent der kommunalen und 40 Prozent der freigemeinnützigen Kliniken. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass sie im Gegensatz zu nicht-gewinnorientierten Einrichtungen Eigenkapital akquirieren und Rationalisierungspotenziale heben können. Auf die Qualität und Patientenzufriedenheit habe dies keinen negativen Einfluss, so das RWI. Private Kliniken stellten damit eine wichtige Säule in der medizinischen Versorgung dar.
Der „Bayerische Rundfunk“ (BR) berichtete am 1. August bereits von einem Trend zur Privatisierung. Allein seit 2002 mussten 34 Kliniken im Freistaat schließen. Mehr als 30 Prozent der verbliebenen Einrichtungen wirtschaften in den roten Zahlen. Meist könnten sie nur durch Finanzspritzen der Landkreise oder Krankenkasse gerettet werden. Um nicht dauerhaft von Zuschüssen abhängig zu sein, unterziehen sich Kliniken nicht selten einem Sanierungskurs, der mit harten Einschnitten verbunden ist. Immer öfter werde dabei auch auf Privatisierung gesetzt. Daneben werde auf Spezialisierung gesetzt, zum Teil auch durch Fusionen von Krankenhäusern, die sich dann innerhalb eines Landkreises keine Konkurrenz mehr machen.
[ilink url=“http://www.rwi-essen.de/presse/mitteilung/202/“] Link zur Quelle (RWI)[/ilink]
[ilink url=“http://www.br.de/nachrichten/kliniken-sanierung-privatisierung-100.html“] Link zur Quelle (BR)[/ilink]