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Hunde sind ausgesprochene „Nasentiere“, das heißt, sie nehmen ihre Umwelt hauptsächlich über ihren Geruchssinn wahr. Ihre Nasenschleimhaut ist mit 150 Quadratzentimetern 30 Mal so groß wie die des Menschen und verfügt über 200 Mio. Riechzellen. Diese Fähigkeit machen sich Menschen seit langem zunutze. Hunde werden als Drogenspürhunde oder in der Suche nach vermissten Personen erfolgreich eingesetzt. Vor ein paar Jahren stellte man fest, dass Hunde auch als „Diagnostiker“ eingesetzt werden können. Sie erschnüffeln Blutzuckerkrisen und drohende epileptische Anfälle, bevor der Patient den bedrohlichen Zustand selbst bemerkt. Auch die Trefferquote bei bestimmten Krebsarten ist erstaunlich hoch.

Ein Team aus Ärzten, Veterinären und Verhaltensbiologen der University of California (UC) Davis bildet daher nun Hunde aus, die Krebs erschnüffeln sollen. Die vier Monate alten Welpen Alfie und Charlie werden zwölf Monate darauf trainiert, den Geruch von Krebs in Speichel, Atemluft und Urin zu erkennen. Die Forscher sind optimistisch, dass die „hundegestützte“ Diagnose eine Bereicherung für die Früherkennung ist. Ralph de Vere White, Professor für Urologie und Teil des Forscherteams, erklärt: „In den vergangenen Jahren haben wir komplizierte, teure neue Tests entwickelt, um Krebs nachzuweisen. Hunde machen das bereits, sie erkennen Krankheiten beispielsweise anhand des Urins von Menschen, bei denen der Verdacht auf Blasenkrebs besteht. Unsere aktuelles Projekt vereint anspruchsvolle Technologie mit der weniger technischen, aber dafür auch hochentwickelten Hundenase, um die Moleküle zu identifizieren, die bei Krebs vorkommen.“

Das Team der UC Davis hofft, mit dieser Methode Krebs in früheren Stadien nachweisen zu können, wenn Behandlungen erfolgversprechender und die Aussichten auf eine vollständige Heilung wahrscheinlicher sind.

Kommentar: Frühere Forschungsarbeiten sind zu dem Schluss gekommen, dass Hunde Melanome sowie Blasen-, Lungen-, Brust und Eierstockkrebs erkennen können. Hunde wurden bereits erfolgreich darauf trainiert, die Atemluftproben von Krebspatienten und gesunden Probanden zu unterscheiden. Die Methode könnte, sofern sie erfolgreich getestet wurde, eine vielversprechende Ergänzung in der Früherkennung sein, denn trotz modernster Methoden und wissenschaftlichem Fortschritt werden Krebserkrankungen auch heutzutage noch viel zu spät erkannt.

[ilink url=“http://www.ucdmc.ucdavis.edu/publish/news/newsroom/10278″] Link zur Quelle (UC Davis)[/ilink]