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Berichte über die sogenannte „Flüchtlingskrise“ beherrschen derzeit die Medien. Krise ist dabei relativ, denn diese lässt sich ebenso gut als Chance betrachten. Genau das tun die Ärztekammer  und die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe. In einer gemeinsamen Pressemitteilung erklärten sie, asylsuchenden Ärzten helfen zu wollen.

„Als Ärztinnen und Ärzte wollen wir helfen, wo immer unsere medizinische Hilfe gebraucht wird. Aber wir wollen auch das Potenzial der Menschen nutzen, die zu uns kommen und den Kolleginnen und Kollegen helfen, sich in unsere Patientenversorgung zu integrieren“, so der Präsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, Dr. Theodor Windhorst, und der 2. Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe, Dr. Gerhard Nordmann. Ärztekammer und KV wollen sich intensiv um die Ärzte aus Krisengebieten kümmern, indem sie ihnen bei der Integration in die hiesige Versorgungslandschaft helfen, Unterstützung beim Erlernen der deutschen Sprache bieten und die neu Angekommenen mit den Arbeitsmöglichkeiten und Qualitäts- sowie Qualifikationsstandards im deutschen Gesundheitswesen vertraut machen.

Allerdings spricht sich die Ärztekammer  gegen eine Aufweichung der Standards für die medizinische Behandlung in Flüchtlingseinrichtungen aus. Der Vorstand lehnte in einem Beschluss den Vorschlag einstimmig ab, Flüchtlinge zeitweise zur Ausübung der Heilkunde zu bemächtigen, wenn sie zuvor an Eides statt versichert haben, eine ärztliche Berufsausbildung abgeschlossen zu haben. Die Integration von Ärzten unter den Flüchtlingen sei zwar ausdrücklich gewünscht, dürfe aber nicht als „Schnellschuss“ übers Knie gebrochen werden. Davon unberührt begrüßte die Kammer den Vorschlag der Bundesärztekammer (BÄK), die Beschäftigungsverordnung dahingehend zu ändern, dass Flüchtlinge mit nachgewiesener ärztlicher Ausbildung in Flüchtlingseinrichtungen als Ärztehelfer oder medizinische Dolmetscher tätig sein können.

Kommentar: In Deutschland werden gut ausgebildete Ärzte knapp, nicht zuletzt, weil sie in andere Länder mit besseren beruflichen Perspektiven und Arbeitsbedingungen auswandern. Um dem entgegenzuwirken, wirbt Deutschland bereits Ärzte aus dem europäischen Ausland an.

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