Durch die Veränderungen, die der menschliche Körper mit zunehmendem Alter erfährt, verändern sich auch Stoffwechsel und Resorptionsfähigkeit des Körpers. Dies hat einen Einfluss auf die Wirkung verschiedener Medikamente. Eine Studie der Techniker Krankenkasse (TK) hat nun gezeigt, dass dies bei der Verschreibung von Medikamenten jedoch zu oft nicht berücksichtigt wird. Jedem fünften Patienten über 65 werden für diese Altersgruppe ungeeignete oder gefährliche Medikamente verschrieben.
Sturzgefahr, Nierenschäden oder Magenblutungen sind einige der möglichen Folgen, die durch eine falsche Medikation ausgelöst werden können. Bei 18,9 Prozent der Senioren werden laut der Studie des Wissenschaftlichen Instituts für Nutzen und Effizienz im Gesundheitswesen (WINEG) der TK bei Verschreibungen die möglichen Neben- oder Wechselwirkungen nicht berücksichtigt, die durch den verlangsamten Stoffwechsel sowie die verminderten Fähigkeiten bei Aufnahme und Abbau der Pharmazeutika auftreten können. 2008 lag diese Zahl sogar noch geringfügig höher bei 21,7 Prozent.
„Trotz des leichten Abwärtstrends werden nach wie vor viel zu viele kritische Medikamente verordnet“, meinte Dr. Frank Verheyen, Leiter des WINEG, in einer Pressemitteilung. 2010 wurde die sogenannte Priscus-Liste veröffentlicht, auf der 83 für ältere Menschen potenziell gefährlichen Wirkstoffe aufgelistet sind. Eine grundlegende Veränderung im Verhalten konnte diese allerdings nicht bewirken. „Ein Blick auf Dänemark zeigt, dass es auch anders geht“, so Verheyen. „Dort erhalten nur gut sechs Prozent kritische Arzneimittel.“
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