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Der Klimawandel wird in den nächsten Jahren deutschlandweit für Veränderungen sorgen, so das Ergebnis der aktuellen Vulnerabilitätsanalyse des Umweltbundesamtes. Stark zunehmende Hitzewellen, Hochwassergefahren und längere Phasen der Trockenheit, so lautet die Prognose bis zum Ende des 21. Jahrhunderts. Diese Wetterphänomene haben einen starken Einfluss auf die Landwirtschaft, die Industrieproduktion, die Infrastruktur – und auch auf die Gesundheit.

Insbesondere Hitzeperioden sind für ältere Menschen, aber auch für Säuglinge und Kleinkinder eine starke Belastung. Ein Anstieg von bisher acht bis zwölf auf 15 bis 25 heiße Tage pro Jahr mit Temperaturen über 30 Grad Celsius bedeuten eine steigende Herausforderung für den Städtebau. Krankenhäuser, Pflegedienste und Seniorenheime, aber auch Wohnungsbaugesellschaften sollten sich auf Hitzewellen einstellen – treffen sollen diese vor allem Ostdeutschland und das Rheintal. Auch die Ozonkonzentrationen werden laut Analyse zunehmen. Dieses Problem treffe vor allem die Ballungsräume und deren Umland. Die zunehmende Bedrohung durch Hochwasser habe ebenfalls Auswirkungen auf die Gesundheit. Im Süden aufgrund von Starkregen, im Norden als Folge von Flussüberschwemmungen sowie durch Stürme oder Orkane, steige das Risiko von Verletzungen und Todesfällen. Psychische Belastungen wie Angst, Traumata oder Depressionen könnten ebenfalls als Folge auftreten. Des Weiteren könne es zu Verunreinigungen des Trinkwassers oder von Lebensmitteln kommen – eine steigende Infektionsgefahr sei die Folge.

„Mit dieser Vulnerabilitätsanalyse, die im Rahmen der Ressortforschung von unterschiedlichen Fachbehörden gemeinsam mit weiteren Experten und Expertinnen erarbeitet wurde, konnten die wesentlichen zukünftigen Klimafolgen noch fundierter abgeschätzt werden“, meinte Paul Becker, Vize-Präsident des Deutschen Wetterdienstes. „Zwar brauchen wir auch weiterhin noch Forschung, aber unsere Ergebnisse zur Klimazukunft sind schon jetzt so belastbar, dass sie für die Begründung politischen Handelns nutzbar sind.“ Das für die Analyse verantwortliche Netzwerk Vulnerabilität besteht aus 16 Bundesbehörden und -institutionen und wurde 2011 gegründet. Ziel des Zusammenschlusses ist es, die Verwundbarkeit Deutschlands in Anbetracht des Klimawandels zu erfassen.

 Kommentar: Ein Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur um zwei Grad Celsius hätte fatale Folgen, das befürchten auf jeden Fall Experten. Diese zwei-Grad-Marke ist seit mittlerweile 20 Jahren Richtwert in der Politik. Allerdings scheint diese kaum noch eingehalten werden zu können. Eine Erwärmung um bald ein Grad ist bereits Realität und es scheint kaum möglich zu sein, diese Entwicklung aufzuhalten. Laut dem Magazin „der Spiegel“ müsste sich dafür mindestens eine von drei Hoffnungen erfüllen: Entweder dürfte das Klima einfach nicht empfindlich sein, die Menschheit müsste komplett umdenken und wirklich Großes in Hinblick auf die Erfindung neuer Technologien erreichen oder die Erwärmung dürfte einfach gar nicht so schlimm sein wie bisher angenommen.

[ilink url=“http://www.umweltbundesamt.de/presse/presseinformationen/folgen-des-klimawandels-in-zukunft-deutlich“] Link zur Quelle (Umweltbundesamt)[/ilink]