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Ganzkörper-Exoskelette, mit deren Hilfe beispielsweise Querschnittsgelähmte wieder gehen können, haben den Sprung aus dem Prototypen-Stadium hin zur Serienproduktion bereits geschafft. Doch auch der Bedarf an Lösungen für den Arm steigt. Forscher des Fraunhofer-Instituts und der neuseeländischen Universität Auckland kooperieren nun bei der Entwicklung einer bionischen Ellbogenorthese.

Orthesen können großen Nutzen für ältere und behinderte Menschen haben. So könne sie beispielsweise die Mobilität erhöhen und länger von Pflege unabhängig machen. Dies wollen die Forscher des Projekts  „Bionic Joint“ ermöglichen. Das Projekt startete am 1. Dezember. Dr. Urs Schneider, Abteilungsleiter Biomechatronische Systeme am Fraunhofer-Institut: „Es ist notwendig, die körperliche Belastung zu verstehen und aktiv zu unterstützen. Unser Ziel ist es, Exoskelette zu entwickeln, die Patienten im Alltag entlasten.“ Prof. Peter Hunter vom Auckland Bioengineering Institute ergänzt: „Im Bereich der Arm-Orthesen liegen noch keine marktfähigen Lösungen vor. Das wäre ein Meilenstein für die bionische Technik.“

In der Vergangenheit gab es zwar bereits ähnliche Projekte, die allerdings noch keine Marktreife erlangten: Zwischen 2012 und 2014 lief an der Technischen Universität Darmstadt ein Projekt zur Entwicklung eines bionischen Exoskeletts für die Chirurgie. Dieses soll Arm und Werkzeug des Chirurgen stabilisieren, Zittern der Chirurgenhand kompensieren und stellt damit eine Alternative zu Operationsrobotern dar. Auch an der Universität Innsbruck arbeiten Forscher gemeinsam mit Unternehmen an bionischen Orthesen.

Kommentar: Bionische Orthesen können ohne Vorbehalte als der nächste Trend in der Medizintechnik angesehen werden. Innovationsmotor ist auch hier, wie in vielen anderen Bereichen, der demografische Wandel: Hohes Alter geht häufig mit Verschleißerscheinungen der Gelenke einher. Die Ausgaben der GKV für Orthesen und Schienen liegen pro Jahr bei rund 320 Mio. Euro. Mit durchschnittlich 5,4 Prozent wachsen die Ausgaben für Orthesen stärker als der Gesamtmarkt. Sie zählen damit zu den am stärksten wachsenden Hilfsmittelbereichen. Die am häufigsten verschriebene Orthese ist die Sprunggelenksorthese, gefolgt von Hand- und Fingerorthesen, Orthesen für die Lendenwirbelsäule und das Knie. 

[ilink url=“http://www.fraunhofer.de/de/presse/presseinformationen/2015/Dezember/fraunhofer-uni-auckland.html“] Link zur Quelle (Fraunhofer-Institut)[/ilink]

 

[ilink url=“https://summaryseven.de/product/orthesen-2015/“] Marktwissen Orthesen[/ilink]