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Der Pharmakonzern Boehringer Ingelheim verkauft seine US-Generikasparte – und bekommt dafür deutlich weniger Geld als ursprünglich erwartet. Dies gab der Käufer, Hikma Pharmaceuticals, am Mittwoch bekannt. Verantwortlich für den reduzierten Kaufpreis seien niedrigere Umsätze der Sparte im vergangenen Geschäftsjahr.

Hikma Pharmaceuticals bekommt die Boehringer-Sparte Roxane nun 535 Mio. Dollar günstiger. Der Kaufpreis liegt damit nun bei 647 Mio. Dollar anstatt der ursprünglich vereinbarten 1,18 Mrd. Dollar.

Das Unternehmen erhielt kürzlich neue Informationen von Boehringer Ingelheim über die finanzielle Performance von Roxane im Jahr 2015. Diese beeinflussen die Prognosen für 2016 und 2017, so Hikma. Die schlechtere Performance sei vor allem auf Arzneimittelrabatte zurückzuführen, die Umsatz und Gewinn drücken.

Boehringer Ingelheim wird dafür allerdings auch weiterhin wie vereinbart 16,71 Prozent an Hikma-Anteilen nach Abschluss des Deals erhalten, da sich die Preisreduktion lediglich auf die Barkomponente des Kaufpreises bezieht.

Mit Roxane erweitert Hikma Pharmaceuticals das Portfolio um 90 Produkte im Spezial- und Nischensegment des Marktes, darunter auch einige möglicherweise substantiellen Marktchancen.

Kommentar: Lange wurde über einen Verkauf der Generikasparte Roxane spekuliert, Ende Juli des vergangenen Jahres wurde es dann offiziell: Boehringer Ingelheim gab bekannt, das Geschäft in den USA an Hikma Pharmaceuticals zu veräußern. Diese steigen damit zu, sechstgrößten Generikahersteller (nach Umsatz) im US-Markt auf. Für Boehringer Ingelheim wird der Markt anscheinend deutlich unattraktiver: Im Jahr 2013 trennte sich das Unternehmen bereits von der Generikasparte Ben Venue.

[ilink url=“http://www.hikma.com/en/media-center/news-and-press-releases/all-news/2016/10-02-2016.aspx“] Link zur Quelle (Hikma Pharmaceuticals)[/ilink]